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  • Der Landi Universal Pizzaofen im Test

    Seit neuestem bietet auch die Landi einen Pizzaofen feil. Zum Preis von lediglich CHF 175 verspricht der Prima Vista Universal-Pizzaofen feine Steaks, Pommes und Pizzen, ob das gut kommt liest du im pizzaschaufel.ch Test. Unboxing und erster Eindruck Kaum wurden wir auf den vermutlich neu günstigsten Elektropizzaofen der Schweiz aufmerksam gemacht (Die Ufos bzw. umfunktionierten Crepesplatten von Ariete und co mal ausgenommen) fand dieser auch schon wenig später den Weg zu uns. Auf den ersten Blick deutet noch ziemlich nichts auf die Versatilität des Ofens hin - wer käme schon darauf, dass Begriffe wie "Unversal" und "Gusseisenplatte" für Pommes-Frites und Steak steht? Wir jedenfalls nicht und rechneten damit, dass der Ofen die Möglichkeit des backens auf Cordierit Stein und Backstahl bietet. Vom Gewicht her ist der Landi Pizzaofen sicher zu den angenehmen Leichtgewichten zu zählen. Aus relativ hohen 2000 Watt ( 100 Watt mehr als der Voyager Smart ) soll der Ofen bescheidene 400° Celsius erreichen. Beim Öffnen der Verpackung findet sich schon die nächste Überraschung, unter der Anleitung verbirgt sich doch tatsächlich ein Topfhandschuh und nochmals darunter eine Grillzange. Etwas irritiert machen wir weiter und finden unter dem Ofen eine Gusseisenplatte welche sich leider nicht zum Pizza backen eignet, da sie auf beiden Seiten rundherum einen Absatz hat. Mit dem Öffnen des Ofens finden die Überraschungen dann auch ein Ende, der Heissluftfritteusen-Einsatz beendet das Überraschungsspektakel. Nach dem Entfernen des Air-Fryer Korbes fällt sofort auf, dass die Landi mit den unteren Heizelementen sehr sparsam umgegangen ist - was absolut korrekt (und somit auch besser als Ooni oder Unold ) ist für einen Pizzaofen. Was uns weniger gut gefällt als das untere Heizelement ist das Scharnier und der Türdichtungsring. Die Materialstärke des Türscharnieres und des Dichtungsringes finden wir zwar verstörend aber, da die Landi 5 Jahre Garnatie bietet, darf man dem einigermassen vorhersehbaren Defekt wohl entspannt entgegenschauen. Es gibt in Sachen Verarbeitung bzw. Innovation aber auch etwas positives zu berichten. Den von der Landi verbauten Kabelhalter würden wir uns auch bei den etablierten Herstellern wünschen - denn sobald man den Ofen mal transportiert ist das Kabel nur noch extrem mühsam und immer im Weg. Auf dem Ofen klebt eine Anleitung welche einem weis machen will, dass die Pizza länger backen muss wenn sie einen grösseren Durchmesser hat was natürlich absoluter Nonsense ist. Nicht nur ist die Anleitung unnütz sondern auch noch voller Luftblasen aufgeklebt. Wir entscheiden uns den Kleber also zu entfernen was wir sofort bereuten. Das entfernen der Kleberückstände kostet uns einen Teigspachtel (welchen wir nicht mehr reinigen konnten), 3 Deziliter Wundbenzin und ungefähr 30 Minuten. Sprich wer sich diesen unschönen Kleber nicht möchte darf gut und gerne CHF 20 zum Kaufpreis des Ofens für die Entfernung des Klebers hinzurechnen. Somit können wir endlich mit dem ersten Test starten. Aufheiztest Der PrimaVista Pizzaofen hat ein Programm für Neapolitanische Pizza welches wir auch für unseren Aufheiztest verwenden. Aufgrund der vernünftig dimensionierten unteren Heizschlange verzichten wir darauf die Ober- Unterhitzeregelung zu verändern. Da sich der Landi Pizzaofen in den meisten belangen für schläuer hält als sein Benutzer ist nahezu alles automatisiert. Die Aufheizzeit läuft automatisch 15 Minuten lang. Nach der ersten Runde schaffte es der Ofen leider nur auf ungefähr 180° weshalab wir ihn mit viel herumdrücken dazu bringen mussten die Aufheizzeit von 15 Minuten nochmals von vorne zu starten. Der Ofen erreicht im Normalfall in der Mitte des Steines ca. 380°, ein mal hatten wir Glück und erreichten sogar 392.6°. Die auf der Verpackung aufgedruckten 400° Grad waren für uns leider nicht zu erreichen und scheinen eher etwas hochgegriffen. Leider wie wir sagen müssen ist es der erste Pizzaofen der die versprochene Temperatur in unseren Tests nicht erreicht. Da ein Cordierit Pizzastein aber sowieso nicht allzu hohe Temperaturen erträgt, da er sonst den Boden verbrennt sind wir also mal gespannt auf unseren Backtest. Backtest Wie immer haben wir einen Pizzateig nach unserem bzw. dem AVPN Rezept vorbereitet. Geknetet haben wir ihn diesmal von Hand, da sich die Sunmix unserer Ansicht nach erst ab 3-4 Teiglingen lohnt. Wie meistens testen wir auch den Landi Pizzaofen mit eine Margherita. Da wir davon ausgingen, dass die Pizza bei dieser "tiefen" Temperatur nicht gedreht werden muss verzichteten wir bei der ersten Pizza darauf. Mit untenstehendem Resultat. Erschwerend kam bei der ersten Pizza hinzu, dass wir den Lichtschalter nicht sofort fanden. Das Licht lässt sich leider nur für kurze Zeit mittels Druck auf den Ober-Unterhitzeregler einschalten - da sich der Ofen ja eben für höchst intelligent hält stellt er nach wenigen Sekunden auch wieder ab. Auch der automatische Timer der durch die Türe aktiviert wird kann man als nichts anderes als eine Anfängerfalle bezeichnen, denn wer die Pizza wirklich nach Timer backen würde hätte im Neapolitanischen Modus nur noch Kohlehäufen. Beim Pizzaboden zeigt sich, dass sich die Landi etwas überlegt hat und die untere Heizschlange wirklich nicht überdimensioniert wurde. Die zweite Pizza wurde dank vielem Lichtschalter drücken etwas besser. Wie man dem Bild der zweiten Pizza gut entnehmen kann, ist der Pizzaofen leider nicht genügend heiss um aus dem Fior di Latte nicht ein mini Fondue zu schmelzen Fazit Die Landi ist mit ihrem Pizzaofen vor Allem extrem günstig (auch im Vergleich zum mehr oder weniger baugleichen Severin Pizzaofen ) was sich leider in der Verarbeitung und Materialstärken zeigt. Die Bedienung des Ofens ist alles andere als durchdacht (evt. der gleiche Ingenieur wie beim Unold Luigi ?) und die Anleitung enthält mehr Unwarheiten als Nützliches. Die erreichte Temperatur enttäuschte uns ein wenig, so viel weniger gut wird eine Pizza aus dem Haushaltsbackofen nicht (und der ist erst noch günstiger als extra einen Billig-Ofen zu kaufen). Gut gefiel uns die Temperaturentwicklung am Gehäuse welches nur etwas warm wurde, ebenfalls genial ist der Kabelhalter an der Rückseite. Wir denken, der Universal-Pizzaofen ist die ideale Wahl für Personen die in einem kleinen Studio keinen Backofen haben und für wenig Geld und bei geringem Platzverbrauch von Pizza über Steak und Pommes alles möchten - für Liebhaber der Neapolitanischen Pizza ist er aber ungeeignet.   Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch  erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handelt sich um die freie Meinung des Autors.

  • Struct Vesuvio im pizzaschaufel.ch Test

    Viele Schweizer Onlinehändler bauen ihr Eigenmarkensortiment aus, so auch Brack.ch. Unter dem Namen Struct importiert Brack Baumarktprodukte und damit seit neustem auch den Pizzaofen Struct Vesuvio. Ob der Ofen etwas taugt und wie er sich im Vergleich zu seinem Vorbild schlägt erfährst du wie immer im pizzaschaufel.ch-Test. Unboxing Der Struct Vesuvio kommt in einem schwarz glänzenden Karton - auf einen Doppelkarton wird verzichtet, der Ofen ist also nur einfach geschützt. Auf der Verpackung wird eine Aufheizzeit von 15 Minuten bei 400° versprochen. Viel mehr Infos als die Aufheizzeit, die Abmessungen und die Brennerleistung gibt es auf der Verpackung aber nicht. Nach dem Öffnen der Verpackung trifft man auf den erstaunlich wenig geschützten, nur in Karton verpackten, aber intakten Cordierit Pizzastein den CH-Gasdruckregler sowie die Anleitung und den dazugehörigen Streichholzhalter. Unter einer weiteren Lage Karton findet man den Pizzaofen selbst, und spätestens da wird klar Brack bzw. der Chinesische OEM Hersteller Guangdong Heyong Electric Co. Ltd. liess sich grosszügig vom Ofen Koxx des Herstellers OOxx ( wie QStoves ihn nennt ) bzw. vom Ooni Koda 12 (wie wir ihn nennen) inspirieren und wer weiss vielleicht ist Guangdong Heyong Electric Co. Ltd sogar Oonis OEM Hersteller. Beim Cordierit Pizzastein verzichtet Brack im Gegensatz zu Ooni auf eine Logoplatzierung, was wir begrüssen auch wenn die Vertiefung im Koda 12 nicht wirklich ein Problem darstellt. Dafür wird unserer Ansicht nach etwas billig auf der Seite des Ofens das Struct Logo gross aufgedruckt. Der Ofen von Struct wird im Gegensatz zum Ooni Koda 12 anstatt mit einer Piezo-Zündung mit einem Funken aus einer Batterie gezündet. Da die Zündung in den Ooni Modellen nicht immer zu 100% zuverlässig funktionieren evtl. eine gute Idee jedoch wiegt das zusätzliche Füttern des Ofens mit einer AA-Batterie auch irgendwie negativ, und die Piezo-Zündung im Ooni nach einer Fehlzündung einfach ein zweites Mal zu betätigen, könnte somit trotzdem angenehmer sein. Da sich Brack hoffentlich nicht nur beim Aussehen, sondern auch bei den Pizzaback-Qualitäten beim Ooni Koda 12 hat inspirieren lassen, freuen wir uns jetzt umso mehr auf den Aufheiz- und Backtest. Aufheiztest Die Batteriezündung muss nicht separat betätigt werden und aktiviert sich selbständig beim Eindrücken des Gasreglers. Der Struct Vesuvio zündet zuverlässig. Das anfängliche Flammenbild des 4.5KW Gusseisenbrenners (0. 5 KW mehr als der Koda 12) ist etwas irritierend, beruhigt sich mit der Zeit jedoch. Nach 20 Minuten hat der Ofen die versprochenen 400° und ein schönes Flammenbild erreicht, was uns sehr erfreut. Weitere 5 Minuten später sind wir schon bei ca. 450° Grad und der Stein hört noch nicht auf heisser zu werden. Der Ofen erreicht ca. 35 Minuten nach Zündung über 500° und dürfte somit auch im Winter (zumindest mit Stahlgasflasche) gut funktionieren. Backtest Um den Struct Vesuvio zu testen, backen wir wie meistens eine bzw. mehrere Margherita. Was uns nach dem Backen der ersten Pizza auffällt ist, dass der hintere Teil des Ofens sehr heiss und der vordere Teil einiges weniger heiss wird. Zudem ist der Platz im Vesuvio einfach sehr beschränkt und ein Drehen schwierig - was aber natürlich allen Öfen dieser Grössenkategorie gleich geht. Apropos Grösse die Masse auf der Verpackung stimmen natürlich nicht der Ofen ist nicht 63.4cm Breit, sondern 63.4 cm Tief und in Wirklichkeit 41.5cm Breit die 32.5cm sind die Höhe. Wer einen kleinen, leichten Pizzaofen mit mehr Platz sucht, ist beim Pizzaparty Ardore richtig, der Ofen ist aussen nur 4.5cm breiter, hat aber 7.2cm mehr Backfläche und somit ist das Drehen massiv einfacher. Auch wenn das rechtzeitige Drehen bei der ersten Pizza jetzt nicht gerade perfekt klappte, muss man sagen, dass die Pizza, abgesehen von der verbrannten Stelle sehr gut aussieht. Um etwas in Übung mit dem Ofen zu kommen, gings dann auch sogleich zur zweiten Pizza über. Bei der zweiten Pizza klappte die Hitzeverteilung schon etwas besser, da wir aufgrund der engen Platzverhältnisse ohne Drehschaufel arbeiteten und die Pizza einfach auf der Platzierschaufel rausnahmen und von Hand drehten. Für die nächste Pizza drehten wir also die Temperatur etwas runter und versuchten unser Glück nochmals. Insbesondere der Boden wurde mit tieferer Temperatur natürlich schöner. Für die nächste Pizza drehten wir die Temperatur noch weiter runter, da selbst die grössten Pizzafans nicht zu zweit vier Pizzen essen können und diese Entsprechend als Aufbackpizza im Tiefkühler landete. Das runterdrehen der Temperatur war dann wohl selbst für eine Tiefkühlpizza etwas zu grosszügig geraten. Fazit Wir sind uns definitiv nicht mehr gewöhnt, Pizzen in ultrakleinen Öfen zu drehen, obwohl unsere eigene Pizzareise auch mit einem Ooni Koda 12 begann. Was den Struct Vesuvio aber keinen schlechten Ofen macht, halt einfach einen, der eine längere Eingewöhnungszeit braucht als ein Ofen mit mehr Platz. Die Hitzeverteilung scheint uns im Vergleich zu einem Ooni Koda 12 etwas ungleichmässiger. Dies, obwohl auch der Struct Vesuvio so etwas wie einen "Flame Keeper" hat. (Ooni Bezeichnung für ein Stück Blech welches einen zu hohen Wärmeverlust vorne verhindern soll ->siehe Bild W-Förmige Flamme). Besser als beim Koda gefällt uns die Zündung, obwohl das Erfordernis einer AA-Batterie nervt. Zudem hat der Brenner etwas mehr Leistung, was minim schnellere Aufheizzeiten ermöglicht. Sobald aufgeheizt, fällt dies aber nicht mehr ins Gewicht, da auch ein Koda 12 genügend Leistung hat. Alles in allem also ein vergleichbar guter Ofen wie ein Ooni Koda 12. Bei der momentanen (20.5.2024) Preisgestaltung von CHF 299, aber fragen wir uns, ob der Ofen seinen Platz auf dem Markt finden wird, ist er doch nur CHF 30 günstiger als ein Koda 12, zu welchem wir bei nur 10% Aufpreis eher greifen würden, da die gleichmässige Hitzeverteilung im Ofen einfach ein wichtigerer Punkt ist als die etwas zuverlässigere Zündung und der etwas stärkere Brenner. Zum Daydeal Preis von CHF 199, wie wir ihn kauften, ist der Struct Vesuvio aber eine vernünftige Investition. Da es in dieser Preisklasse auch keine Angebote (wohl selbst gebraucht nicht) von den etablierten Italienischen Herstellern wie Effeuno, Pizzaparty oder Macte gibt. Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch  erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handelt sich um die freie Meinung des Autors.

  • Der Unold Luigi im Test

    Für Personen mit quasi keinem Budget für einen Pizzaofen waren die roten Untertassen wie der Ariete Pizzaofen oder die G3Ferrari Pizzaöfen lange die einzigen Optionen. Da aber diese ultrabillig-Öfen sehr vergleichbare Resultate liefern wie ein korrekt bedienter Haushaltsbackofen mit Pizzastein, ergab sich eine Marktlücke zwischen roten Untertassen und richtigen Pizzaöfen, welche Unold mit dem Pizzaofen Luigi und dem baugleichen, aber komplett schwarzen Don Luigi zu füllen versucht. Ob deine 200 Franken beim Unold Luigi gut investiert sind, erfährst du wie immer im pizzaschaufel.ch Test. Unboxing Bei der Verpackung setzt Unold wie Ooni auf einen doppelwandigen Versandkarton und einen farbig bedruckten inneren Produktkarton was wir sehr begrüssen. Entfernt man die Ofenverpackung, kommen die üblichen Verpackungsversprechungen zum Vorschein. Auch die Beschreibung auf der Seite geizt mit Superlativen - sympathisch. Der Unold Luigi hat mit 1700 Watt tatsächlich 100 Watt mehr Leistung als der extrem viel teurere Ooni Volt. Ob die Isolation beim Luigi so viel schlechter ist (das tiefere Gewicht des Luigis lässt das vermuten) als beim Ooni Volt (Welcher 450° erreicht) oder ob die aufgedruckte Maximaltemperatur von 400° einfach falsch ist, werden wir im Aufheiztest sehen. Was uns beim Öffnen der Packung erfreut, ist die passgenaue Kartonpolsterung. Beinahe auf Ooni Level und massiv besser als Italienische Elektroofenhersteller, welche mit Massen von Styropor trotzdem nur eine mittelmässige Polsterung erreichen. Der Pizzastein ist erstaunlich wenig gepolstert - trotzdem kam er bei uns tatsächlich ganz an. Unter dem Ofen fanden wir die Anleitung und das Rezeptbuch. Das Rezeptbuch ist das erste von sehr vielen getesteten Öfen, welches tatsächlich das Rezept für eine Neapolitanische Pizza wiedergibt. Gratulation an Unold an dieser Stelle. Einzig grafisch gesehen sind das Rezeptbuch und die Betriebsanleitung ein absoluter Graus. So kann man zum Beispiel eine Legende der Bedienelemente aufgrund fehlendem Kontrastes einfach nicht lesen. Nach langem testen fanden wir dann heraus, dass die Oberhitze mit dem Touchfeld unten und die Oberhitze mit dem Touchfeld oben bedient wird - an Ituitivität fast nicht zu überbieten. Nach dem Studium der Anleitung und des Rezeptbuches öffneten wir den Ofen und stellten fest, dass die beiden Heizschlangen auf dem Schiff von China zu uns schon ein wenig Flugrost angesetzt hatten, welcher sich aber schnell von Hand entfernen liess. Falls das jemand von Unold lesen sollte; Vielleicht würde es Sinn machen, einen Trockenmittelbeutel im Ofeninneren für den Transport zu platzieren. Der Ofen wirkt, abgesehen vom Flugrost und den tiefen Preis im Hinterkopf behaltend, hochwertig verarbeitet mit relativ grossem Edelstahl Anteil. Was uns besonders gefällt, ist die eingeprägte Temperaturwarnung. Italienische Hersteller setzen auf weniger ästhetische, gelbe Aufkleber auf dem Blech. Wobei man sagen muss, dass dies bei den Italienischen Herstellern vermutlich gar nicht möglich wäre, da viel dickere Materialstärken verwendet werden als bei Unold. Aufheiztest Da Unold zur Aufheizzeit des Unold Luigi gar keine Angaben macht, gehen wir von ungefähr 20 Minuten aus. Hier kommt auch der einzige "Vorteil" der elektronischen Touch Steuerung zur Geltung. Sobald sich Luigi heiss genug fühlt, piepst er. Wir heizen den Luigi im Neapolitan Pizza Programm ein, (Ober- und Unterhitze auf 400° und irgendein komplett unnötiger voreingestellter 2 Minuten Timer) sprich wir gehen auf maximale Leistung. Direkt mit dem Start des Programmes springt der Lüfter an. Dieser scheint noch aus Zeiten zu stammen, in denen es keine wirklich leisen PC-Lüfter gab. Nach zwanzig Minuten piepst Luigi und gibt folgendes von sich. Was uns beim Aufheizen neben dem lauten Lüfter störte, war Folgendes: Bei der Dichtung setzt Unold anstelle eines Glasfaserbandes wie bei den namhaften Italienischen Herstellern und Ooni auf eine billig wirkende Silikondichtung. Vermutlich diese Dichtung ist der Grund für die Rauchwolke, welche nach Erreichen einer gewissen Temperatur oberhalb des Ofens auftaucht. Diese Wolke und der Duft verschwanden nicht mal beim zweiten Einheizen, auch wenn sie dann weniger lange anhielt. Nach weiteren ca. 10 Minuten erreichte der Ofen sogar 450°. Spannend ist die Hitzeverteilung, während bei den meisten uns bekannten Pizzaöfen die höchste Temperatur auf dem hinteren Teil der Backfläche gemässen wird und die Temperatur gegen vorne tendenziell tiefer wird, ist beim Unold Luigi die höchste Temperatur in der Mitte zu messen, rundherum ungefähr 30-50° weniger. Dies eventuell aufgrund des Lüfters im hinteren Bereich. Sprich mehr als 450° bringt er wirklich nicht hin, auch nicht im hinteren Bereich, was aber theoretisch für Neapolitanische Pizza knapp reichen sollte. Eben diese Pizza testen wir auch sogleich. Backtest Vorbereitet haben wir wie immer einen neapolitanischen Pizzateig gemäss Rezept der AVPN . Wir verwendeten für dein Teig 1.8 Kilogramm Verace Napulé Mehl je Liter Wasser ergibt in nicht AVPN-Worten eine Hydration von 55.55 % (Gemäss Regularien gelten 55-62% als klassische Neapolitanische Pizza). In den Luigi passt unsere 30cm Schaufel für 33cm ist er leider zu schmal. Die erste Pizza aus dem Unold Luigi sieht folgendermassen aus: Während der Luigi mit Oberhitze Geizte, war er mit Unterhitze umso grosszügiger sehr vergleichbar wie der Ooni Volt . Nachdem wir also das Standardprogramm "Neaploitan Pizza" getestet haben, versuchen wir es mit unseren eigenen Einstellungen, was gar nicht so einfach ist. Nicht nur sind Unter- und Oberhitze bei den Bedienelementen vertauscht, man kann auch nicht die Temperaturen während des Betriebes verstellen. Das Programm muss also zuerst abgebrochen werden, dann kann mit der oberen Taste die Untere Heizschlange hinuntergeregelt werden und dann muss das Programm wieder gestartet werden, (komplett bescheuert) wir gingen runter auf 200° (unklar, wie das in einem Backraum gehen soll? während wir oben 400° eingestellt haben, heizt die untere Heizschlange dann gar nicht, da die 200° nur schon durch die Obere erreicht werden?). Wie auch immer mit dem endlich auf 400° Oben und 200° Unten eingestellten Ofen machen wir uns an das vorbereiten der zweiten Pizza. Auch die zweite Pizza war oben wieder zu wenig gebacken. Dafür war der Boden dieses Mal einiges besser. Eine letzte Chance gab es noch, diesmal eine Marinara (mit unseren vorzüglichen San Marzano Tomaten ein absoluter Geheimtipp). Da sich die Obere Heizschlange zwar separat ansteuern lässt, sie quasi aber immer, wenn dringend benötigt, nicht aktiv ist, dauern die Schaufelsessions ihre Zeit. Aber sowieso lässt sich der Ofen ja während des Backens nicht bedienen (Da Bedienelemente an der offenen Türe und da zuerst das ganze Programm abgebrochen und neu gestartet werden müsste). Das Resultat: Das Unterbodenfoto ging dieses Mal leider vergessen, wir können euch aber versichern, dass der Boden ziemlich ähnlich zu Pizza Nr. 2 war sprich gut, aber nicht perfekt. Fazit Der Unold Luigi ist dem rund vier Mal teureren Ooni Volt in seinen negativen wie positiven Aspekten sehr ähnlich. Für plus minus CHF 700 weniger erhält man einen Ofen, der etwas kleiner ist (dafür auch etwas leichter) weitere Abstriche muss man bei der katastrophalen Bedienung, welche jedes Kind verständlicher hätte entwickeln können und bei der Türdichtung, wo billiges Silikon das Glasfaserband ersetzt machen. Die Pizzen aus dem Volt und dem Luigi sind sich zum Verwechseln ähnlich, beide haben zu wenig Oberhitze und zu viel Unterhitze für Neapolitanische Pizza. Für Personen, die einen möglichst günstigen Elektro (Outdoor) Ofen für Neapolitanische Pizza suchen, bleibt der Cozze Elektro die bessere Option, da er mehr Leistung hat und diese ausschliesslich von oben zum Einsatz kommt. Wer etwas mehr Budget, hat findet in den Öfen von Effeuno und Macte die beste Option. Mit ihnen hat man zusätzlich eine richtige Ofentür, einen guten Stein, kann in Innenräumen backen und hat erst noch einen höheren Innenraum, welcher das Arbeiten erleichtert.  Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch  erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handelt sich um die freie Meinung des Autors.

  • Ooni Volt oder Effeuno?

    Ooni brachte letztes Jahr einen neuen Ofen auf den Markt. Erstmals kann dieser anstatt mit Gas und/oder Holz elektrisch betrieben werden. Anfangs startete Ooni mit einem Verkaufspreis von ungefähr CHF 899 im Schweizer Handel, was mehr ist als diverse Effeuno und Macte (und somit Italienische) Pizzaöfen. Im März und April 2024 beruhigte sich der Preis etwas und wir haben entsprechend einen Ooni Volt 12 zum Testen gekauft. Ob es sich lohnt, den Schottisch- Chinesischen Ofen einem Italienischen vorzuziehen erfährst du in diesem Test. Unboxing Wie immer bei Ooni liegen die Erwartungen beim Unboxing auch dieses Mal sehr hoch. Auch heute enttäuscht uns Ooni nicht im Geringsten. Die Verpackung besteht fast vollständig aus Karton und biobasiertem Plastik, trotzdem (oder gerade deswegen) ist der Ofen perfekt geschützt. Wir wünschten uns, die Italienischen Elektroofenhersteller würden sich hier vermehrt inspirieren lassen aber vermutlich sind Macte und Effeuno Grossaktionäre bei der Styroporindustrie. Auf der Verpackung verspricht Ooni einen Ofen für In- und Outdoor Zwecke, welcher in 20 Minuten 450° Celsius erreichen soll. Was auffällt, ist dass die Pizza im unteren Bild komplett anders aussieht als jene auf dem oberen Verpackungsbild. Wie bei Ooni üblich wird man nach dem Öffnen der Verpackung erst mal als Kunde willkommen geheissen. Als kleines Geschenk gibt es einen Essentials Guide der auch gleich Empfehlungen zum Backen von Kühl- und Tiefkühlpizzen gibt, sic! Der Ofen selbst liegt unter dem Cordierit Stein und der eigentlichen Anleitung. Unser Ofen war mit einem europäischen Schuko Stecker ausgestattet und kam mit einem weissen Fixadapter was wir unseren Augen aber nicht antun wollten, weshalb wir auf einen unserer eigenen schwarzen Exemplare zurückgriffen. Aufheizen Obwohl der Ooni Volt nur 1.6 KW Leistung und einen Lüfter hat und somit aussen etwas weniger heiss wird als Pizzaöfen ohne Lüfter und mit mehr Leistung (z.B. Macte Voyager oder N-Linie von Effeuno) darf auch der Ooni Volt 12 nur freistehend und mit genügend Abstand eingesetzt werden. Immerhin darf er aber auch im Innenbereich genutzt werden (im Gegensatz z.B. zum Cozze Elektro ). Der Ofen hat merkwürdigerweise zwei Ein-/Ausschaltknöpfe, der Touch Schalter und einen zusätzlichen Physischen auf der rechten Hinterseite. Die Bedienung ist aber abgesehen vom doppelt gemoppelten Ein/Aus Knopf sehr intuitiv und etwas Tamagotchi mässig, da der Ofen gerne auch etwas umherpiepst (was sich leider nicht komplett abstellen lässt). Ganz links befindet sich der Touch Ein/Aus Schalter und der Timer, welchen man dann wohl zur Zubereitung von Tiefkühlpizza benötigt? Das mittlere Drehrad bestimmt die Temperatur, praktisch ist, dass die Temperatur nicht nur eingestellt werden kann sondern die schon erreichte Temperatur auch (ungefähr) angezeigt wird. Das rechte Drehrad steuert die Verteilung zwischen Ober- und Unterhitze. Während des Aufheizens lässt sich diese Funktion aber nicht regulieren. Gemäss Ooni ist für jede Temperatur bereits eine Konstellation an Ober- und Unterhitze vorprogrammiert, wobei vorprogrammiert hier ein wenig ein grosses Wort ist. Wie jeder Nutzer schnell erkennen kann, ist bei tieferen Temperaturen mehr Unterhitze und bei höheren mehr Oberhitze eingestellt (was auch dringend nötig ist aber dazu kommen wir noch). Nach nur 14 Minuten piepst unser Tamagotchi bereits, die eingestellte Temperatur von 450° C sei erreicht. Mit ca. 350-360° Celsius erreicht der Ofen nicht ganz die vorgepiepsten 450°, was aber nicht weiter schlimm ist, da Ooni ja 20 und nicht 14 Minuten Aufheizzeit verspricht. Mit aufgeheiztem Ofen geht es also weiter zu unserem nächsten Punkt. Backtest Wie so oft testen wir auch den Volt 12 zuerst mit einer Margherita. Den Teig haben wir wie immer nach dem AVPN Rezept 24 Stunden zuvor vorbereitet. Das gleichzeitige Filmen und Pizza im Ofen platzieren stellte sich leider als schwierig heraus, so dass die Pizza nicht gerade rund im Ofen landete. Den Ofen hatten wir auf der Standardeinstellung (Sprich nur Oberhitze) bei 450° Celsius und so sah der Pizzaboden aus. Die nächste Pizza backten wir also, ohne gleichzeitig zu filmen. Wir wollten dem Volt noch eine weitere, dritte Chance geben und bereiteten dazu eine Pizza Bianca vor, welche wir traditionell bei etwas tieferer Temperatur backen. Vielleicht funktioniert der Ofen bei tieferen Temperaturen ja super? Da wir zur Verteilung des Mascarpones viel Kontakt mit der Pizza hatten, wurde diese leider etwas schwierig bewegbar und wir mussten mit zusätzlich Semola nachhelfen und die Pizza wieder bewegbar machen (oben rechts zu erkennen). Ja was sollen wir sagen, besser, aber nicht gut? Was uns besonders überraschte, ist die Hitzeverteilung. Trotz der relativ guten Isolation (wir haben am Aussengehäuse beim Erreichen der Backtemperatur 50° gemessen, später 70°, was sicher weniger ist als die Kontrahenten ohne Lüfter von Effeuno und Macte) ist die Hitzeverteilung im Backraum ungleichmässig. Weder Oberhitze noch Unterhitze erreichen die Pizza in gleichmässiger Intensität. Fazit Ooni wollte beim Volt 12 einfach zu viel und das merkt man leider. Der Ofen sollte im wichtigsten Markt, den USA (so zumindest für Gozney gem. Aussage Tom Gozney) funktionieren. Da in den USA aber mit 120 Volt und 15 Ampere maximal Geräte mit 1800 Watt verwendet werden können, musste auch die Ofenleistung auf sehr tiefe 1600 Watt sinken (Effeuno und Macte arbeiten mit Minimum 1900 bis 2100 Watt, Cozze gar mit 2200 Watt). Das alleine aber wäre gar nicht schlimm gewesen - denn der Ofen hat schon genug Leistung, sonst könnte er den Pizzaboden ja nicht so effektiv verbrennen. Ooni wollte noch mehr, und der Ofen soll (warum auch immer) auch beim Aufbacken von Tiefkühlpizzen zum Zug kommen. Dass da nur ein oberes Heizelement nicht reicht, ist klar und so wurden die sonst schon spärlichen 1.6 Kilowatt auf obere und untere Heizschlange aufgeteilt, was zur Folge hat, dass die Oberhitze einfach nicht wirklich für neapolitanische Pizza ausreicht. Den Rest gibt dem Ofen der Kordierit Stein, welcher die Hitze sehr schnell abgibt und somit zusammen mit dem unteren Heizelement für einen (sehr) dunkeln Pizzaboden sorgt während oben langsam der Käse zu schmelzen beginnt. Unserer Ansicht nach ist (sofern man nicht geraden in den USA lebt) der Ooni Volt 12 ein Ofen, auf den niemand gewartet hat. In der Schweiz gibt es zu einem Bruchteil des Preises den viel besseren Cozze 13 Elektro (zwar nur für den Aussenbereich aber immer noch besser als verbrannte Pizzen) und für immer noch weniger Geld als einen Volt greift man zu einem Macte oder Effeuno Ofen welche im Innenbereich verwendet werden können und dank ihrer Biscottosteine nochmals eine andere Liga an Pizza bieten. Das mit dem Kauf der besseren Pizzaöfen gesparte Geld kann man dann z.B. gut in eine Pizzaschaufel investieren. Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch  erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handelt sich um die freie Meinung des Autors.

  • Beton Pizzaofen? der Zio Ciro Nano im Test

    Zio Ciro, der Pizzaofenhersteller aus Sardinien, setzt bei seinen Pizzaöfen auf Beton, bei Kuppel und Backfläche. Damit steht er - zumindest für Heimanwender - allein auf weiter Flur. Wie es sich in einem Beton Pizzaofen bäckt und welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt, erfährst du im pizzasschaufel.ch Test. Unboxing Mal wieder ist uns ein Pizzaofen Occasion zu Händen gekommen. Entsprechend ist unser Unboxing komplett unspektakulär. Was sofort auffällt, ist das extreme Gewicht. Auch wenn Zio Ciro versucht, den Ofen als leicht zu verkaufen, so sind 35 Kilogramm für diese Ofengrösse doch eher ungewöhnlich schwer. Ausserdem interessant - die versprochene Aufheizzeit. Einfeuern Nach einem beinahe Hexenschuss ist es so weit - der Nano steht draussen. Dort kommt er auch das erste Mal so richtig zur Geltung. Der Pizzaofen wird mit einer regulären Gasflasche betrieben, und da der Ofen vom Vorbesitzer direkt in der Schweiz gekauft wurde, kam dieser auch direkt mit dem korrekten Gasdruckregler und Anschluss. Da dies traurigerweise nicht selbstverständlich ist, möchten wir an dieser Stelle auch mal unseren Mitbewerber Marti Küchentechnik loben! Ob der Zio Ciro Nano die 15 Minuten Aufheizzeit wirklich schafft, sehen wir, nachdem wir ihn eingefeuert haben. Das Zünden des Gasbrenners passiert, wie auch bei den unsrigen Pizzaparty Öfen mit einem Feuerzeug. Nicht fancy, aber zuverlässig und langlebig. Findige Leser haben es anhand des obigen Bildes bereits gemerkt, wir haben zusätzlich einen Drehteller (Halbmond) vorne montiert. Für unser Geschmack zwar nicht zwingend nötig, aber definitiv nice to have. Nach 15 Minuten gilt es, ein erstes Mal nachzumessen. Nach dieser Enttäuschung gaben wir dem Ofen weitere 10 Minuten Zeit, sich zu sammeln und auf Temperatur zu kommen. Die 15 Minütige Aufheizzeit ist also schlichtweg gelogen, was zwar unehrlich ist, aber nicht wirklich verwundert. Uns ist bis jetzt kein Pizzaofen bekannt, in welchem man nach 15 Minuten 500° auf dem Stein (selbstverständlich in der Mitte gemessen) hat. Weitere zehn Minuten später sah es dann so aus: Nach 35 Minuten hiess es also ab in die Küche. Backtest Das Setup für einen Margherita-Monday steht. Unser Teigrezept bzw. dasjenige der Vereinigung der Neapolitanischen Pizzabäcker findest du ebenfalls in unserem Blog . Als Tomatensauce verwenden wir unsere zerquetschten Bio San Marzano Tomaten mit 1% Salz (Sprich 4 Gramm pro Dose). Den Fior di latte haben wir mit unserem Fior di Latte Schneider geschnitten. Nach ca. 60 Sekunden (ja, der Ofen kam wirklich noch ordentlich in Fahrt) erwartete uns folgendes Resultat. Um zu überprüfen, dass die erste Pizza kein Zufallserfolg war, wiederholten wir den Spass gleich nochmals. Die zweite Pizza brannte auf einer Seite etwas an das Drehen muss in dieser Betonfeuerhölle wirklich sehr schnell gehen bzw. darf man ruhig auch die Flamme nach crreichen der Temperatur etwas herunterstellen, da der Beton die Hitze sehr gut speichert. Für uns dürfte der Brenner noch etwas nach oben versetzt sein, (wie bei den Modellen von Pizzaparty) da sich so unserer Ansicht nach die Wärme in sehr kleinen Pizzaöfen einfach besser verteilt und dies etwas mehr Platz auf der Backfläche gibt. Bei den grösseren Modellen von Zio Ciro (Subito Cotto Linie) wird dies aber wohl weniger ein Problem darstellen, da mehr Platz vorhanden ist. Was bei einem Ofen mit Betonbacklfäche aber natürlich besonders interessiert, ist der Boden der Pizza. Gleich mal vorweg, wir waren mehr als skeptisch, was diesen Punkt betrifft und befürchteten aufgrund der fehlenden Porosität, (welche ein Biscotto z.B. hat) einen komplett schwarzen Boden. Die Böden unserer Pizzen überzeugten uns vorbehaltlos. Genau so sollte ein Pizzaboden aussehen, wer hätte gedacht, dass solche Resultate aus einem Betonofen kommen können. Was uns ausserdem positiv überraschte, war das Reinigen mit unserer Pizzaofenbürste. Da der Betonboden eben nicht porös ist wie ein Biscotto, staubt der Boden beim Reinigen nicht. Fazit Der Zio Ciro Nano überzeugte im Test, auch wenn die versprochene Aufheizzeit nicht annähernd erreicht wird. Die Beton Bauweise hat einen gewaltigen Nachteil, der Ofen ist extrem schwer und de facto nicht mobil. Abgesehen davon ergeben sich durch den Beton eigentlich nur Vorteile wie die bessere Wärmespeicherfähigkeit und eine Backfläche, welche in Sachen Pizzaqualität mit einem Biscotto mithalten kann, aber nicht staubt. Der tief platzierte Brenner ist ein kleiner Schönheitsfehler, welcher nach ein wenig Übung mit dem Gerät wohl nicht mehr wirklich ins Gewicht fällt. Apropos Wärmespeicherfähigkeit, so zeigte sich die Ofentemperatur über eineinhalb Stunden nach dem erlöschen der Flamme:

  • Ooni Koda 16 im Test

    Der mit Gasflasche betriebene Ooni Koda 16, der grosse Bruder des Koda 12 ist uns kürzlich Occasion in die Hände gefallen. Und so kommt es nun, dass wir endlich einen Koda 16 für die Schweiz testen können. Da für uns der Koda 12 für lange Zeit quasi der Einstiegs- und Standardpizzaofen war, wurde dieser gar nie in einem einzigen Blogbeitrag beleuchtet, sondern hielt öfters als Referenz hin (z.B. hier ). Mit dem Test des Koda 16 möchten wir dieses Unrecht der Koda Serie wieder ungeschehen machen und endlich ausführlicher berichten. Das Unboxing entfällt bei einem Occasionsofen natürlich vollends, was für eine Einordnung von einem Ooni aber auch nicht weiter schlimm ist. Wie wir bereits X-Fach gesehen haben, ist Ooni der ungeschlagene Meister in diesem Fach und auch der Koda 16 hätte unbestritten die Maximalpunktzahl geholt. Aufheizen Vorausgeschickt, draussen herrschen ca. 0 Grad und der Ofen wird mit einer Gasflasche aus Kompositmaterial betrieben (wie auf obigem Bild ansatzweise zu erkennen). Die Gasflasche hat beim Ooni Koda 16 und natürlich bei sämtlichen gasbetriebenen Geräten einen grossen Einfluss auf die Leistung. Kompositflaschen bringen zwar mehr Praktikabilität durch ihr geringes Gewicht, sie liefern aber weniger Druck, insbesondere bei tieferen Temperaturen als eine Stahlgasflasche. Wenn du also das Maximum aus deinem Koda 16 herausholen möchtest, so wähle eine Gasflasche aus Stahl. Die Piezozündung funktioniert bei diesem Exemplar einwandfrei (was bei Ooni nicht immer der Fall ist, aber wie auch schon erwähnt finden wir das jetzt auch nicht weiter tragisch halt zwei drei Zündversuche zu unternehmen). Der Koda 16 hat einen sehr guten L-Förmigen Gasbrenner, so werden viele Probleme Umgangen, welche andere Öfen, sogar von Ooni selbst, haben. Wenn man den Koda 16 vs. Karu 16 im Gasbetrieb betrachtet, so erkennt man sofort, dass der Koda 16 den besseren Brenner hat, da die Flammen nicht auf das Gargut gerichtet sind - sondern auf die Ofenwände, genau so wie es sein sollte. Vergleicht man den Koda 16 mit einem Cozze Gas Pizzaofen, so merkt man, dass das Viereck nicht nur bei uns, sondern auch bei Ooni vier Seiten hat. Cozze rechnet mit seinem U-förmigen Brenner mit mehr als vierseitigen Vierecken, welche uns bisher noch nicht untergekommen sind und entsprechend wird in einem Cozze Ofen eine Seite immer mehr gebacken als die anderen drei. Der Stein des Koda 16 erreicht nach 15 Minuten ungefähr 340° was ein guter Wert ist, insbesondere wenn wir die oben beschriebene Gasflaschen und Temperatursituation beachten. Weitere 15 Minuten später erreicht der Koda 16 ungefähr 430°, das maximum was wir an diesem Tag etwas später messen sind 445°. Sprich mit dem Kompositgasflaschen Setup ist bei dieser Temperatur nicht mehr rauszuholen, was aber auch nicht weiter schlimm ist, da ein Cordieritstein, wie ihn Ooni standardmässig liefert, darüber schnell den Unterboden der Pizza verbrennt. Wer mit höheren Temperaturen arbeiten möchte, sollte also auf einen Biscotto umsteigen, genau so wie dies der Vorbesitzer tat. Backtest Wie immer lässt sich ein Ofen natürlich erst wirklich nach dem Backen einer Pizza beurteilen. Entsprechend haben wir einen Teig nach dem Rezept aus unserem Blog vorbereitet. Wie man am obigen Bild schon erkennen kann, gibt es heute ein klassische Margherita. Im Video kannst du den Entstehungsprozess verfolgen. Wie immer haben wir Semola di Grano Duro Rimacinata zum Formen und als "Gleitmittel" verwendet. Ganz klassisch würde man dazu gem. AVPN ausschliesslich Pizzamehl verwenden (Mischungen mit Semola sind ebenfalls toleriert) womit wir aber bisher nicht ganz warm wurden. Um ausschliesslich Mehl zu verwenden und dabei trotzdem eine gute Pizza (Stichwort ungewollte gelbe Mehlflecken am Boden) zu backen benötigt man langjährige Erfahrung mit täglicher Übung und das überlassen wir deshalb lieber den Profis in Neapel (welche dieses Kunststück aber leider auch nicht immer makellos beherrschen). Das Backergebnis von oben überzeugt schon mal wie wir finden - spannend wird natürlich der Boden aufgrund des günstigen Cordierit Pizzasteines. Solange man also nicht mit hohen Temperaturen backen will ist kein Umstieg auf einen Biscotto nötig. Auch die Steintemperatur nach dem Backen ist insgesamt gut. Jetzt im Winter sind Backpausen von ca. 4-5 Minuten zu empfehlen um wieder eine gute Steintemperatur zu haben. Da das vorbereiten und dann abbacken von Pizzen sowieso nicht zu empfehlen ist (bleiben kleben, Boden saftet durch, Risse etc.) sind die 4-5 Minuten aber sowieso gegeben. Fazit Der Koda 16 ist ein genialer Pizzaofen den wir uneingeschränkt empfehlen können. Unter Umständen wechselt man, sobald die ersten Erfahrungen gesammelt sind, auf einen Biscotto und eine Stahlgasflasche um auch noch das letzte aus dem Ofen rauszukitzeln. Momentan ist der Ofen unserer Ansicht nach aber einiges zu teuer (Toppreise 20.01.2024 CHF 568.-) es gab ihn auch schon für CHF 399.-. Wer "nur" einen einzigen Pizzaofen zulegen möchte, sollte sich vielleicht aber sowieso überlegen direkt auf Strom zu setzen. Mit Strom betriebene Öfen leisten im Sommer wie Winter zuverlässige Dienste und die teure und aufwändige Gasflaschenthematik entfällt komplett. Den Effeuno N3 gibt es bei uns momentan z.B. einiges unter dem Koda 16 Marktpreis und dieser kommt erst noch direkt mit einem echten Biscotto. Wer es etwas ästhetischer mag, ist mit dem Macte Voyager Smart gut bedient. Wer lieber einen Gas Pizzaofen aus Italien ebenfalls direkt mit Biscotto möchte, der wird bei unseren Pizzaparty Öfen fündig.

  • 9 Erkenntnisse aus 9 Tagen Training Vera Pizza in Neapel

    Im November 2023 habe ich das Training "Vera Pizza" der AVPN (Associazione Verace Pizza Napoletana) in Neapel besucht. Hier erfährst du was die Haupterkenntnisse aus 9 intensiven Tagen Basistraining sind und ob sich ein Besuch lohnt. 1. Hydration Eine Neapolitanische Pizza hat entgegen der landläufigen Instagram/TikTok/Youtube und auch pizzaschaufel.ch Meinung (Asche über unser Haupt) keine wahnsinnig hohe Hydration und sowieso existiert in der Neapolitanischen Pizzawelt nicht so etwas wie eine "Hydration". Bei Neapolitansicher Pizza geht man vom Wasser als Grundstoff aus und entsprechend müsste man eher von einer Bemehlung des Wassers als von einer Hydration des Mehles sprechen. Da die Angabe der Hydration aber unserer Ansicht nach einiges einfacher (und üblicher) ist als eine Bemehlungsprozentsatz des Wassers, hier die gemäss den AVPN-Regularien akzeptierten Hydrationswerte; 55.56% bis maximal 62.5% Hydration sind zugelassen sprich zwischen 1.6 bis maximal 1.8 Liter Mehl auf einen Liter kaltes Wasser. 2. Neapolitanische Pizza ist nicht knusprig, richtig? Falsch, auch die Neapolitanische Vera Pizza weist eine gewisse Knusprigkeit im Randbereich auf. Solltest du bisher nur gummige Neaplitanische Pizzen gegessen haben, dann wurde vermutlich entweder; zu viel Wasser (oder nach AVPN-Logik zu wenig Mehl) verwendet, falsch geknetet oder zu viel Salz verwendet (verstärkt das Glutennetz und kann bei hartem und stark Mineralisiertem Wasser zu gummigem Teig führen). Oder einer der nächsten zwei Punkte wurde nicht beachtet. 3. Je heisser der Ofen desto besser Nein, Neapolitanische Pizza wird bei maximal 450° Grad gebacken wobei aber ein Thermometer eigentlich nicht zum Einsatz kommen sollte - die Pizza und die visuelle Kontrolle der Flamme gilt gemäss AVPN als Thermometer. Verwenden darf man ein Thermometer aber trotzdem. Du möchtest Foodwaste lieber verhindern? 4. Je länger der Teig aufgeht desto mehr Charakter hat die Pizza Dies mag stimmen jedoch darf eine Neapolitanische Pizza nicht länger als 24 Stunden aufgehen. Die Verwendung eines Kühlschrankes (im Gegensatz zu Gärschränken welche erlaubt sind) ist ebenfalls verboten - entsprechend ergibt auch die Zeitlimite grossen Sinn, denn wer möchte schon eine komplette Sauerteigkultur backen. 5. Ein grosser Rand zeichnet eine Neapolitanische Pizza aus Jein, ganz sicher nicht in dem Level wie es gewisse Schweizer Pizzerien und/oder Social Media zu verkaufen versuchen. Der Rand wird natürlich nicht aktiv plattgedrückt aber, da eben nicht mit einer Wahnsinnig hohen Hydration gearbeitet wird und maximal 3g Hefe auf einen Liter Wasser bei 8h Gehzeit verwendet werden darf, können gar nicht so krasse Randmonster entstehen wie sie Teils in unserem Land herumgeistern. 6. Leoparding ist ein Qualitätszeichen Nein, Leoparding ist wie vieles der obgenannten Punkte eher ein Zeichen der Pizza Contemporanea. Natürlich ist es wünschenswert, wenn braune Punkte auf dem Rand entstehen jedoch nicht im Ausmass wie es uns Social Media weis machen will. Unser Instruktor, welcher auch eine eigene Pizzeria im Umland von Neapel besitzt, gab sogar zu extra Pizzen für Instagram zu backen welche zwar eher weniger gut sind aber dafür "besser" aussehen. 7. Man braucht eine Knetmaschine Kommt auf die Menge an - bis 1 Liter Wasser / 1.8KG Mehl (ergibt 12 Pizzen) empfiehlt die AVPN den Teig von Hand zu kneten - und um ehrlich zu sein, ganz so anstrengend ist das eigentlich nicht. Um den Teig beim Kneten nicht unnötig zu erwärmen wird auf stretch and fold im Knetprozess komplett verzichtet und man lässt viel eher die Zeit als die Muskelkraft für sich arbeiten. Schau dir unser nach den neusten Erkenntnissen in Neapel angepasstes Teigrezept für eine Neapolitanische Pizza an. 8. Um die Pizza zu Formen braucht man Semola di Grano Duro Rimacinata Jein, offiziell verwendet man für eine Neapolitanische Pizza kein Semola sondern arbeitet ganz einfach mit Pizzamehl. Was aber toleriert wird sind hälftige Mischungen aus Semola und Pizzamehl. Da sich Semola leichter wieder von der Pizza löst werde ich in Zukunft sicher auf eine Mischung aus Semola und Pizzamehl setzen - die reine Verwendung von Mehl ist wirklich nur sehr erfahrenen Personen (um nicht zu sagen ausschliesslich Profis) zu empfehlen. 9. AVPN zertifizierte Produkte sind automatisch die besten Pro dukte Jein, wie sich schon beim Ooni Karu 16 in der Gasversion zeigte, sind AVPN zertifizierte Produkte nicht automatisch gut (eine Meinung die vor Ort hinter vorgehaltener Hand sogar bestätigt wurde). Wir verwendeten im Unterricht ausserdem sehr günstige (zwar AVPN zertifizierte) Dosentomaten aber diese enthielten Zitronensäure was auf eine chemische Häutung der Tomaten hindeutet. Wem Qualität und Geschmack wirklich wichtig ist, der kauft San Marzano Tomaten. Unser Instruktor hat uns ausserdem davon abgeraten ausserhalb Italiens Italienische Milchprodukte für seine Pizza zu verwenden - Frische und Qualität seien viel wichtiger als die Herkunft. Dies ist selbstverständlich nicht die offizielle AVPN Meinung, da mit Zertifizierungen von Lieferanten viel Geld verdient wird. Leider bestand auch ein Grossteil des Theorieunterrichtes aus Marketinggeschwafel von zertifizierten Lieferanten und der AVPN selbst, welche natürlich möglichst viele neue Mitglieder gewinnen möchte. Fazit Der Besuch des Vera Pizza Trainings lohnt sich auf jeden Fall. Während der Theorieunterricht klar hinten abfällt und eher eine Marketingveranstaltung ist (ein paar Youtube Videos über die Tomaten/Käse/Wein?/Öl Produktion hätten gereicht und hätten wohl mehr Informationsgehalt gehabt) ist der Praxisunterricht unschlagbar (hängt wohl auch vom Instruktor ab) und man profitiert auf ganzer Linie. Mit einer Betreuung von 2 (Pizzaiolo und Übersetzerin welche ebenfalls eine gute Pizzaiola ist) auf 6 Personen wird sichergestellt, dass wirklich alle ein hilfreiches Feedback erhalten. Was einem Verbrechen gegen die Italienischen Geschmacksnerven entsprach war leider das von der Schule zur Verfügung gestellte Mittagessen - es ging nicht lange und alle assen nur noch ihre eigenen Pizzen, was aber an den ersten paar Tagen leider noch nicht möglich war.

  • Der Cozze Elektro Pizzaofen im Test

    Cozze versucht seit ca. zwei Jahren der wohl bekannteste Heimpizzaofenmarke Ooni mit ihren preiswerten und ästhetischen Pizzaöfen den Markt streitig zu machen. Letztes Jahr testeten wir dazu den Cozze 13 als Gasofen der mit seinem unnötigerweise U-förmigen Brenner etwas überausgestattet war und somit für die eine oder andere verbrannte Stelle sorgte. Seit diesem Jahr gibt es nun auch eine Elektroversion des Cozze 13 welche wir hier einem ausführlichen Test unterziehen. Kauf und Unboxing Den Cozze Elektro gibt es teils für massiv unter CHF 300 was schon eine Ansage, insbesondere an Ooni mit dem dreimal teureren Ooni Volt Elektro, ist. Beim Pricing des Volts scheint Ooni - leider genauso wie beim Karu 16 - den Bezug zur Realität etwas verloren zu haben. CHF 270 und zwei Tage später trifft also der Cozze Elektro ein und überzeugt mit seiner auf Lifestyle getrimmten Verpackung. Hier hat Millarco, die Firma hinter Cozze, also einiges dazugelernt in den letzten ungefähr 12 Monaten seit dem Gas Cozze. Auf grosse Ankündigungen auf der Verpackung wird im Gegensatz zu anderen Herstellern verzichtet. Auch in Sachen Polsterung kann Cozze fast mit Ooni mithalten. Auf Styropor wird weitgehend verzichtet und es kommt relativ wenig Plastik zum Einsatz. Die Gebrauchsanweisung hält leider eine etwas unschöne Überraschung bereit. Der Ofen darf nur im Freien und nicht in Gebäuden verwendet werden (wir vermuten aufgrund der Brandgefahr - ja eine Pizza kann in einem Ofen mit Temperaturen über 400°C schon mal Feuer fangen - welche nicht durch eine Türe mit Feuerfestem Glas zurückgehalten wird). In der Packung befindet sich neben der Gebrauchsanweisung natürlich der Ofen selbst, ein Cordierit Pizzastein und ein Blech welches dank anzuschraubendem Griff als Türe dienen wird. Der Ofen wird - zumindest bei Jumbo - direkt mit dem korrekten CH-Stecker geliefert. Der Stecker ist zwar unerklärlich gross aber da kann man bei diesem Preis absolut darüber hinwegschauen. Zur Installation des Griffes am Türblech wird ein Torx T25 benötigt welcher nicht mitgeliefert wird. Finden wir etwas komisch aber auch da kann man bei dem Preis (und als versierter Heimwerker sowieso) darüber hinwegschauen. Einheizen Nachdem der Ofen zusammengesetzt und platziert wurde sieht das Ganze dann so aus: Da wir zum Glück über eine Balkonsteckdose verfügen können wir den Ofen auch ohne Verlängerungskabel testen. Den Ofen startet man über ein wahnsinnig billig anmutendes Drehrad welches wohl den vorgeschriebenen Einsatz im Freien nicht ewig mitmachen wird. Wir heizen den Ofen auf und schon nach ungefähr 15 Minuten erreicht die Cordierit Platte in der Mitte solide 426.9° Celsius. Ganz schön potent. Backtest Getestet wird natürlich auch dieser Ofen mit einem Klassiker der Neapolitanischen Küche. Den Pizzateig haben wir nach folgendem Rezept zubereitet wobei die Hydration (also der Wasseranteil) auf 70% oder 7 Deziliter auf 1 Kilogramm Mehl erhöht wurde. Das mit dem Ofen mitgelieferte Pizzateigrezept wirft man am besten gleich direkt ins Altpapier. Kochendes und kaltes Wasser mischen? Semola (also Durummehl) im Teig? fast nicht aufgehen lassen? tiefe Hydration? Eine äusserst kurlige Kreation die Cozze da empfiehlt. Die Marinara, die wohl puristischste aller Pizzen, bedarf etwas mehr Tomatensauce als beispielsweise eine Margherita, da der Käse fehlt und sich ansonsten Luftblasen bilden. Mit unserem Pizzasaucenlöffel sind 3 Löffel voll wohl als Ideal zu bezeichnen. Auf dem obigen Bild offenbart sich auch eine weitere Schwäche des Cozze Elektro Pizzaofens. Das Türblech ist nicht wirklich eine Türe und entsprechend ist sie immer im Weg und man muss sie - obwohl wahnsinnig heiss - halt irgendwo zwischenlagern während man am Ofen hantiert. In unserem Fall war das auf dem sowieso schon verwitterten Balkontisch und die Brandspuren sind somit nicht weiter schlimm. Beim Drehen offenbart sich ein weiteres Problem des Ofens welches unserer Ansicht nach auch einiges störender ist als das Türblech und zwar die Höhe des Backraumes. Ein Problem welches bereits der Gas Cozze hat. Die geringe Höhe des Backraumes ist in vielerlei Hinsicht ungünstig. So Kann die Pizza kaum im Ofen gedreht werden, ohne dass sie an der Heizschlange ankommt und verbrennt, der Stein kann nach ein, zwei Pizzen nicht wie sehr zu empfehlen mit einer Ofenbürste gereinigt werden und schlussendlich erlaubt die geringe Höhe auch nicht den Ersatz des Cordierit Steines durch einen Biscotto welcher üblicherweise um einiges bessere Backergebnisse liefert. Kann man sich gleich sparen, Kauf einer Pizzaofenbürste für den Cozze Elektro; Mehr überzeugen als die Höhe des Backraumes kann hingegen das Backergebnis. Zwar ist die Hitzeverteilung aufgrund der Türsituation und des erschwerten Drehens im niedrigen Backraum etwas zweiseitig (links und rechts) aber auch bei einem Ooni Koda sieht das häufig nicht viel besser aus. Mit der Unterseite machte der Cozze Elektro auch ganz klar das Rennen gegen seinen Bruder, den Cozze Gas. U-Förmige Brenner sind halt einfach komplett unnötig und werden nur von Pizza-Laien (das Pizzateig Rezept lässt grüssen) verbaut. Fazit Der Cozze Elektro ist ein preiswerter Pizzaofen und für Einsteiger sicher ein geeignetes Arbeitswerkzeug. Schade ist, dass er nur im Freien verwendet werden kann und dass die Heizelemente so wahnsinnig weit in den Backraum hinunterhängen. Auch an der Langlebigkeit des Ofens zweifeln wir etwas, da die Bedienelemente alles andere als für den längerfristigen Ausseneinsatz geeignet erscheinen, auch der Lack zeigte bereits nach einmaligem Einheizen feine Risse. In Relation zum Preis ist die Leistung aber absolut angemessen und wer nicht allzu ambitioniert Pizza bäckt wird mit dem Cozze Elektro wohl zumindest kurzfristig glücklich werden. Wer eher längerfristig plant und etwas mehr Budget hat fährt mit einem Macte Voyager aber auf jeden Fall besser und kann im Winter erst noch in der warmen Küche Pizza backen.

  • Ooni Karu 16 - hoher Preis aber ist er das Geld auch wert?

    Ooni brachte mit dem Karu 16 vor etwas mehr als eineinhalb Jahren den Ersten von der AVPN zertifizierten Pizzaofen auf den Markt. Zu einem, für einen in China produzierten Heimpizzaofen, noch nie dagewesen hohen Preis von CHF 899.- in der Basisversion. Ooni verspricht in erster Linie mehr Platz und erstmals fix am Ofen montierte Türe und Thermometer. Im pizzaschaufel.ch - Test erfährst du ob sich das viele Geld für diesen Ofen wirklich lohnt. Unboxing Dass schöne, praktische und nachhaltige Verpackungen Ooni am Herzen liegen zeigte sich bisher bei jedem gekauften Ofen, sei es der Koda 12, Fyra 12 oder Karu 12 die Verpackungen waren schon immer gut und wurden aber über die vergangenen Jahre immer noch besser und nachhaltiger. In Sachen Verpackung wird Ooni unbestritten ihrem Claim "World's No. 1 Pizzaoven Brand" gerecht. Wie bei quasi jedem Pizzaofenhersteller ist die Verpackung voller Versprechungen welche wir uns hiermit auch kurz anschauen wollen: Der Ofen soll also 500° Celsius heiss werden und das in nur 15 Minuten um dir Pizza in 60 Sekunden zu backen. Ausserdem sei der Ofen von der AVPN getestet und werde empfohlen und wir erfahren auch, dass wir für die CHF 899 nur gerade mit Holz und Kohle backen können. Einen Gasbrenner gibt es für weitere ca. CHF 100 dazu womit wir bei über CHF 1'000 landen - ein wirklich sehr stolzer Preis für einen Ofen aus Chinesischer Produktion - auch wenn er natürlich nicht vergleichbar ist mit z.B. diesem China-Exemplar sondern absolut perfekt verarbeitet und verpackt ist. Beim Öffnen der Verpackung verfliegen die Zweifel am Preis/Leistungsverhältnis aber sehr schnell wieder. Der Ofen ist genial gut verpackt und kommt ohne Styropor oder anderes extrem lästiges und nicht umweltfreundliche Verpackungsmaterial aus. In Sachen Verpackungen scheint Ooni wirklich jahrelangen Vorsprung auf sämtliche uns bekannten Ofenhersteller zu haben. Natürlich haben wir uns den Gasbrenner auch gekauft alleine schon, weil die Verwendung mit Holz oder Holzkohle in Wohnblöcken absolut nicht zu empfehlen ist, wie Karu 12 und Fyra 12 zeigten. Beim Gasbrenner schafften es Ooni und Galaxus leider nicht einen Schweizer Gasdruckregler zu liefern, sondern dieser kam mit dem Deutschen Pendant. Wie erfahrene Leser dieses Blogs wissen ( Test Millarco Cozze ) passt dieser auf Schweizer Gasflaschen ist aber nicht dicht und somit gemeingefährlich und nur für diplomierte Sprengmeister zu empfehlen. Durch einen Wechsel des Druckreglers liess sich dieses Problem aber zum Glück lösen. Der Zusammenbau des Ofens gestaltet sich als ausgesprochen einfach und so ist er schon nach kurzer Zeit ready für ein erstes Einfeuern. Einfeuern Die Piezo-Zündung des Gasbrenners funktioniert leider - wie bei Ooni häufig - nicht einwandfrei - sie zündet aber in so 60-80% der Fälle korrekt und ist somit trotzdem gut verwendbar. Unerklärlich ist für uns, weshalb ausgerechnet alle günstigen und in China entwickelten Öfen wie der Aldi Ofen ( Fire King Bologna ) oder der Qubestove 16 eine solch einwandfreie Piezozündung haben (auch diese hatten eine Thermosicherung, daran kann es also nicht liegen). Wie dem auch sei, vielleicht sollten wir nicht zu sehr auf dieser nicht allzu zuverlässig Ooni Piezo-Zündung rumhacken, denn unsere Gasöfen haben so eine gar nicht erst (was nicht verbaut wurde kann auch nicht kaputt gehen, erklärte uns Rodrigo den Ansatz von Pizzaparty bei unserem Besuch). Nach 15 Minuten erreicht der Ofen gemäss eigenen Angaben 347 Grad. Also weit entfernt von den versprochenen 500 Grad in 15 Minuten. Noch besser macht das Ganze, dass das integrierte Thermometer wohl eher etwas selektiv misst und der Stein in der Mitte nach 15 Minuten in Wirklichkeit eher so zwischen 270 und 280 Grad heiss ist. Man muss dazu sagen, dass auch der Karu, sei es 12 oder 16 nach 15 Minuten eher noch nicht ganz auf Betriebstemperatur ist. Erstaunen tut dies trotzdem, da der Karu 16 ja eine Türe hat, welche ja eigentlich einer guten Isolation zuträglich sein sollte. Nach weiteren 30 Minuten (also insgesamt 45 Minuten) stieg die Temperatur nicht mehr weiter. Das Ofenthermometer legte sich auf 429 Grad fest - ein Messwert den auch unser Infrarot Thermometer bestätigte. Besitzer des Karu 16 brauchen also nur ein Infrarotthermometer, wenn sie die Hitzeverteilung im Ofen überprüfen wollen - ist der Ofen einmal heiss sollte das eingebaute Thermometer wohl ausreichen. Es ist schon etwas verstörend, dass ausgerechnet das Topmodell (zumindest preislich) von Ooni nur gerade so knapp 430°C und das erst nach 40-45 Minuten erreicht. Eventuell wäre das Ganze mit Holzkohle oder sehr trockenem Buchenholz zu überbieten, darauf haben wir aber bewusst verzichtet, da die Rauchentwicklung für Wohnsituationen mit Nachbarn häufig eher unpassend ist (der Fyra bleibt uns da besonders in Erinnerung aber auch der Karu 12 war nicht gerade russarm). Auch aus gastronomischer Sicht ist Holz und Holzkohle wohl eher ein Nach- als ein Vorteil. Da die Pizza niemals im direkten Rauch sein sollte (wir wollen ja nichts räuchern) ergibt sich geschmacklich kein Mehrwert. Auch sind das Nachlegen von Holz und oder Kohle und damit das regulieren der Temperatur viel mehr für Event- als für Pizzaenthusiasten geeignet. Backtest Um den Ooni Karu 16 aber abschliessend zu testen bedarf es natürlich einer Pizza. Und so eine haben wir auch gemacht, eine Margherita um genau zu sein. Die Pizza riss schon beim Belegen. Die Performance des Pizzaolos passte sich also irgendwie der Heizleistung des Ofens an - beides leider eher so mittelmässig. Nichtsdestotrotz hier das Foto: Der Boden der Pizza passte uns gar nicht, denn trotz der relativ tiefen Temperatur des Cordierit Steines verbrannte dieser (während der Rand das nicht war). Fair, man muss sagen, dass wir seit geraumer Zeit nur noch Pizzen auf Cordierit backen wenn ein Test dies erfordert. Denn Schamottsteine (Ja, du kannst dir auch einen ganz normalen Schamottstein z.B. im Jumbo Kaufen und diesen auf deinen Grill legen, günstig und kommt erst noch nicht aus Fernost) oder Biscotto wie sie in Italien heissen sind einfach besser und hätten bei dieser Temperatur niemals solche Brandflecken hinterlassen. Fazit Ooni hat mit dem Karu 16 viel versprochen und nicht wirklich abgeliefert. Auch wenn der Ofen wahnsinnig schön Verarbeitet ist, dürfte man zu einem Preis von über CHF 1'000 (Ofen und Gasbrenner) schon auch gute Backergebnisse erwarten können. Da der Cordierit einer guten Pizza alles andere als zuträglich ist, wird man nicht darum herumkommen weitere ca. CHF 150-200 in die Hand zu nehmen und einen Biscotto zu kaufen. Uns ist sehr schleierhaft weshalb ausgerechnet der Karu 16 von der AVPN "getestet" und empfohlen wurde. Ein Schelm wer hinter dem hohen Preis und der AVPN-Zertifizierung süditalienische Zustände vermutet. Denn, liebe AVPN, Ooni macht (und das können auch wir als nicht Ooni-Händler mit gutem Gewissen bestätigen) eigentlich schon gute Öfen aber evtl. müsstet ihr euch mal z.B. die Koda Serie anschauen? oder auch mal andere Hersteller aus eurem Heimatland?

  • Pizzaofen mit Drehautomatik! Der QubeStove 16 von Qstoves im Test

    Eine Drehautomatik im Pizzaofen - ein Traum von vielen Pizzaenthusiasten und Pizzaenthusiastinnen. Erste Versuche machte so eine Drehautomatik für Heimpizzaöfen bei vielen Bastlern und Erfindern bereits in Ooni Öfen. Der erste Heimpizzaofen der ab Werk mit Drehautomatik vorgestellt wurde war dann aber der QubeStove von Qstoves und inzwischen gibt es auch weitere Öfen mit diesem Konzept wie jene von Witt. Bei pizzaschaufel.ch, dem Pionier auf dem Schweizer Heimpizzamarkt, geht es aber natürlich um die Pioniervariante von Qstoves. Kauf Im August 2022 fielen wir mal wieder einer Instagramwerbung zum Opfer. Die Kickstarterkampagne von Qstove für den QubeStove16 war zu interessant um sie nicht anzuklicken. Für USD 349 wurde ein Gaspizzaofen inkl. Drehautomatik, Zubehör und Lieferung Angeboten. Sehr wenig Geld, wenn man die Grosshandelspreise für Italienische Pizzaöfen, mit denen wir hier handeln, kennt - diese liegen weit darüber. Aber da beginnt es auch schon, bei Qstoves handelt es sich mit nichten um einen Italienischen Hersteller. Gemäss der unglaublich schlechten Kickstarterpage handelt es sich bei Qstoves um eine Firma aus den USA - eine Herkunft die man nicht müde wird zu betonen. Selbstverständlich liessen wir uns dadurch nicht einlullen, genauso wenig wie durch die wahnsinnig amateurhaften Influencervideos. Was uns aber überzeugte war die Gegenüberstellung mit dem Ofen Koxx vom Hersteller OOxx - denn wer will schon nicht mehr für weniger Geld und vor Allem mehr Blogbeiträge! Auch die CAD-Zeichnungen der Design Journey waren sehr überzeugend und so konnten wir nicht anders als den Ofen bestellen. Dass man nach der Bestellung mit E-Mails von Longham Tec auf Chinesisch zugespammt wird, bestärkte uns umso mehr in unserer Entscheidung den richtigen Ofen bestellt zu haben. Und natürlich bestätigte sich damit auch wo die Screenshotspezialisten wirklich sitzen (natürlich in Shenzhen, Washington State, Peoples Republic of USA). Nach der Chinesischen Spamattacke passierte mal länger nichts mehr. Aus dem versprochenen Lieferdatum von November 2022 wurde natürlich nichts und auch Infos gab es keine mehr (wieso auch? selbst schuld wer bei so einer stümperhaften Kickstarter Kampagne mitmacht). Irgendwann als wir dann mal wieder die Kickstarter Kampagne überprüften waren da bereits viele genervte Kommentierer die sich fragten wo denn ihr Ofen bleibe - selbstverständlich antwortete auch da niemand von Longham Tec. Aber weitere Nutzer machten auf eine geheime Facebookgruppe aufmerksam in der man angeblich weitere Infos erhalte. Also taten wir uns auch das an und, oh Wunder auch dort gab es keine sinnvollen Antworten - es wurde immer auf ein wöchentliches Einstündiges?! Video verwiesen in dem man alle relevanten Informationen erhalte. Falls dir das alles jetzt schon zu bunt ist und du für deinen Pizzaofen nicht stundenlang irgendwelche Videos in monolgform schauen willst hätten wir da einen Tipp: Jedenfalls nahm die Zeit Ihren Lauf und es wurde 2023 und plötzlich Mitte März 2023 erhielten wir eine Zoll und Mehrwertsteuerrechnung über CHF 52.35 von Dominic Fleming Electrical Accessories Ltd in Dublin, Irland für eine Sendung über 33.66 Kilogramm. Der Verdacht lag nahe - obwohl Steuern und Zoll eigentlich hätten inklusive sein müssen- dass es sich hier um den Qubestove 16 handelt. Da wir unsere Rechnungen immer pflichtbewusst bezahlen bezahlten wir auch diese und siehe da, zwei Tage später fuhr ein Postlastwagen mit einem Pizzaofen vor. Unboxing Der Ofen scheint die Reise aus China via Irland also unbeschadet überstanden zu haben was doch sehr erfreulich ist, weniger erfreulich war was sich im Innern des Kartons versteckte. STYROPOR, ganze drei Abfallsäcke voll davon. Das kann z.B. OOxx beim Modell Koxx viel besser. Bei einem wirklich transparenten Vergleich hätte der Qubestove beim Kriterium nervige Verpackung also unumstritten auch ein Häkchen bekommen. Neben Unmengen an Styropor gab es aber auch noch eine sehr geschätzte Ofenabdeckung - wirklich cool, dass die Standardmässig dabei ist - sowie eine komplett sinnentleerte Silikonbackmatte, für Personen die nach der Beseitigung des Styropors noch nicht genügend Plastikspuren in ihren Teig eingearbeitet haben. Desweitern erhielten wir einen sehr kleinen Pizzaschneider dazu der schon beim schräg anschauen auseinander fiel - aber überzeugt euch selbst; Falls du keine Nerven für solches Gebastel in deiner Küche hast gibt es hier einen richtigen Pizzaschneider: Die Verarbeitung des Pizzaschneiders war leider nur der Vorbote für den Rest des Ofens. Eine Styroporlage weiter fand sich der Motor für die Drehautomatik. Kaum nahm man diesen in die Hand musste man bereits davon ausgehen, dass dieser kaputt ist - aber hört selbst: Nach dem Einsetzen von drei AA Batterien stellten wir aber mit Erleichterung fest, dass die Drehautomatik des Qubestoves 16 trotz losen Teilen im Innern wohl funktionieren dürfte. Desweitern befanden sich natürlich der Brenner, der Backraum, der runde Cordierit Pizzastein und das Kaminrohr in den Verpackungen. Ausserdem gab es eine Anleitung welche auszugsweise gar nicht für den Qubestove 16 sondern den Qubestove 12 geschrieben wurde. Entsprechend hiess es beim Zusammenbau etwas improvisieren. Zuerst galt es den Brenner in seiner Zusatzfunktion als Gaskocher zu testen. Beim Zusammensetzen offenbarte sich, dass die Profis von Qstoves so genau gearbeitet haben, dass gar nichts zusammenpasst. Entsprechend erhält man zum Brenner anstelle eines Kocheraufsatzes eine Menge Altmetall. Was uns dann aber wirklich erstmals wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte war, dass der Brenner tatsächlich mit korrektem Druckregler und Anschluss für die Schweiz geliefert wurde. Eine Leistung die viel Respekt verdient, denn von Ooni über Cozze bis zu den Italienischen Herstellern schaffen es die wenigsten beim ersten Anlauf den korrekten Druckregler und vor allem auch Anschluss für die Schweiz mitzuliefern. Da Qstoves wohl schon befürchtete, dass jede*r nach dem Feststellen dieser ausserordentlichen Verarbeitungsqualität sein neu erworbenes Altmetall am liebsten gleich wieder entsorgen würde gab es auch noch ein wunderschönes "Do not return item"-Zertifikat dazu. Design- und Druckkosten sowie Hakenkreuze?! in den Ecken die man sich bei guter Verarbeitung hätte sparen können. Nach dem Kocher ging es ans Zusammensetzen des Backraumes und der Drehautomatik. Wie beim Brenner selbst waren auch hier die Bleche sehr dreckig und mussten erstmal gereinigt werden. Leider gab es auch hie und da eine scharfe Kante - unschön. Das Zusammensetzen der Drehautomatik gestaltete sich als äusserst schwierig, insbesondere natürlich, da die Anleitung für den Qstove 12 gedacht war welcher gar keine Automatik, sondern einen händischen Drehmechanismus hat. Weil eine Gewindestange zu lange war musste der Antriebsmotor mit Abstandhaltern ergänzt werden. Das Aufsetzen der Cordierit Platte sowie des Kugellagers gestalteten sich ebenfalls als knifflig. Leider ist also auch das Alleinstellungsmerkmal des Ofens ein wenig ein Gebastel. Nach ein paar Versuchen klappte der Zusammenbau dann aber erfolgreich. Nicht alles ist aber schlecht verarbeitet auch wenn der Anblick der unterstehenden Ofentüre, des Einhängeschlitzes sowie des Drehtellers so vermuten lassen: Ein Highlight haben wir tatsächlich gefunden, der Haltegriff des Ofengehäuses funktioniert wunderschön und rastet sogar ein - eine komplett andere Verarbeitungsqualität als der Rest des Ofens. So ein Haltegriff wäre - wenn auch nicht gerade ästhetisch - bei vielen weiteren Öfen eine praktische Sache. Wobei der Qubestove 16 diesen bei seinen übergewichtigen ca. 27 Kilogramm auch wirklich dringend braucht. Erstes Einfeuern Qstoves verspricht beim Qubestove 16 535°C in nur 10 Minuten. Ein Wert den wohl jeden skeptisch werden lässt der schon mal mit Pizzaöfen gearbeitet hat. Entsprechend hilft hier nur ein pizzaschaufel.ch Aufheiztest weiter. Nach dem der Brenner seinen Platz gefunden hat geht es los und der Qubestove 16 wird ein erstes Mal eingefeuert. Die Piezozündung funktioniert (im Gegensatz zu vielen Erfahrungen mit Ooni) einwandfrei und wow waren wir überrascht, eine wunderbar potente Flamme mit einem schlichtweg genialen Flammenüberwurf! Bereits ein bis zwei Minuten nach dem Zünden des Brenners zeigt das eingebaute Thermometer bereits weit über 300° Celsius an - kein Wunder, wenn man die Position des Temperaturfühlers in obigem Bild anschaut, die Temperatur wird quasi direkt in der Flamme gemessen. Es ist also äusserst fraglich was dieses eingebaute Thermometer wirklich bringen soll. Nach weiteren 10 Minuten hat sich die Anzeige aber nicht wie erwartet weiter massiv gesteigert, sondern zeigt nun lediglich 425° Celsius an. Da die Temperatur in der Flamme oder im direkten Abzug der Abgase nicht wirklich relevant ist haben wir auch unsere eigenen Messungen durchgeführt. Nach 10 Minuten konnten wir stellenweise tatsächlich bereits 559° auf dem Drehstein feststellen. Ein noch nie da gewesener Messwert, das Übergewicht des Ofens scheint sich also in sehr guter Isolation auszuzahlen. Diese Leistung in Zusammenhang mit dem sehr schönen Flammenüberwurf versprechen also hervorragenden Backergebnisse. Der Backtest Um den Ofen in seiner eigentlichen Fähigkeit zu testen bedarf es natürlich erst Mal einen guten Pizzateig . Wir verwendeten Molino Vigevano Vesuvio mit 68% Hydration und liessen diesen ca. 20h in der Stock- und 4 Stunden in der Stückgare. Zum ersten Test gab es selbstverständlich wie immer eine Margherita. Das einschiessen in den Ofen geht nahezu so einfach wie bei einem regulären Pizzaofen und aufgrund der eher langsamen Drehgeschwindigkeit kommt es auch nicht darauf an ob die Drehautomatik bereits läuft oder erst danach angelassen wird. Die Drehautomatik ist - wie oben unschwer zu erkennen - eine grosse Hilfe und es macht unglaublich Spass mit dem Qubestove 16 Pizza zu backen - auch wenn die erste Pizza noch partiell etwas kremiert wurde. Das Backergebnis überzeugte uns Testesser komplett - der Qubestove 16 kann also locker mit Ooni Produkten mithalten oder backt Pizza aufgrund des schöneren Flammenüberwurfes und der besseren Hitzeverteilung dank Drehmechanismus sogar etwas besser. Die zweite Pizza, eine mit Artischocken, gelang dann nochmal etwas besser da wir die Drehautomatik besser einschätzen konnten. Ein Ergebnis welches sich wirklich auch sehen liess: Fazit Für ca. CHF 420 (inkl. aller Bezugskosten) erhält man einen schlecht verarbeiteten, extrem schweren dafür sehr gut isolierten Edelstahlofen. Das mitgelieferte Zubehör ist (abgesehen von der Abdeckung) für den Müll produziert und auch die separate Nutzung als Gaskocher funktioniert nicht. Wer mit obgenannten Einschränkungen leben kann erhält einen nahezu perfekten Gaspizzaofen (der zumindest für drei Mal einheizen funktionierte - und evt. auch länger Freude bereitet hätte). Für inzwischen USD 449.- erhält man den Ofen immer noch auf Indiegogo wobei die Schweiz aber (zumindest von uns) nicht mehr als Lieferland gewählt werden kann. Sowieso erscheinen uns die dann ca. resultierenden Endkosten von CHF 500.- als zu viel für diesen Ofen. Denn mit diesem Betrag erhält man nahezu schon einen Italienischen Ofen (der nicht nur Outdoortauglich ist) wie den Macte Voyager oder einen Pizzaparty Ardore.

  • Pizzateig mit 100% Lievito Madre (Sauerteig)

    Nachdem mal wieder eine Sauerteigkultur herumgereicht wurde packte ich die Chance und experimentierte ein wenig mit Pizzateig mit Lievito Madre. Ob sich der Mehraufwand lohnt erfährst du in diesem Blogbeitrag. Teigherstellung Zur Herstellung von zwei Pizzaballen für Pizzen in Standardgrösse ging ich folgendermassen vor. Zuerst setzte ich ca. 40 Stunden vor dem eigentlichen Pizza backen einen Vorteig an, dazu verwendete ich ca. 60 Gramm Sauerteigkultur. Um den Vorteig anzusetzen verwendete ich zusätzlich 50 Gramm Caputo Doppio Zero und 5 Zentiliter lauwarmes Wasser. Was dann folgendermassen vor sich ging: Den Vorteig liess ich danach 24 Stunden bei Raumtemperatur ruhen. Nach dieser Ruhepause fügte ich 150 Gramm Caputo Nuvola und 150 Gramm Doppio Zero, 2 Deziliter lauwarmes Wasser sowie 1 Kaffeelöffel Salz hinzu und verknetete diese klebrige Masse. Lievito Madre macht denn Teig erstaunlich viel klebriger - der gekonnte Pizzabäcker merkt nämlich anhand obiger Beschreibungen, dass der Sauerteig mit 50% Hydration sowie den Vorteig mit ebenfalls 50% Hydration die Gesamthydration auf einiges unter 65% fallen lässt und trotzdem war der Teig klebrig wie noch nie. Danach war es Zeit dem Teig weitere zwölf Stunden Ruhe zu gönnen. Auch nach diesen zwölf Stunden war der Teig nicht weniger Klebrig und es war schliesslich eine Challenge die Pizzaballen einigermassen schön in die Ballenbox zu bringen. Die Teigballen erhielten dann weitere vier Stunden Ruhe in der Pizzaballenbox. Das Formen war eine so klebrige Angelegenheit, dass es davon keine Bilder gibt. Dann wurde es auch schon Zeit die Margherita im legendären Macte Voyager bei ca. 460°C Biscotto Temperatur zu backen. Fazit Die beiden Ergebnisse konnte sich optisch durchwegs sehen lassen. Den Geschmackstest bestanden die beiden Pizzen auch. Jedoch war sich unsere dreiköpfige Jury einig, dass die ganz leichte Säure des Teiges nicht sein müsste. Auch geriet die Pizza - insbesondere im belegten Bereich - aufgrund der Klebrigkeit des Teiges eher etwas dicker als üblich. Inskünftig werde ich mir also wohl den Zusatzaufwand für einen Teig mit Lievito Madre ersparen und lieber den allseits beliebteren direkten Teig mit Hefe verwenden.

  • Welcher G3 Ferrari Pizzaofen ist besser, das Modell Napoletana oder der Delizia?

    Die Pizzaöfen von G3 Ferrari sind so etwas wie die Einstiegsdroge für angehende Pizzabäcker. So war es auch ein G3 Ferrari Delizia den wir vor Jahren einem Hobbypizzaiolo Freund schenkten. Inzwischen gibt es neben dem G3 Ferrari Delizia auch den teureren G3 Ferrari Napoletana. Im Internet finden sich keine direkten Vergleiche der beiden Öfen und auch die Beschreibungen der Onlineshops sind eher dürftig. Entsprechend ist ein pizzaschaufel.ch Vergleich hier überfällig. Unboxing und Temperaturtest Geliefert werden beide Öfen in kompakten Kartonschachteln, welche vollmundig Backtemperaturen von bis zu 400° Celsius versprechen. Mit dabei sind ausserdem bei beiden Öfen so etwas wie Pizzaschaufeln welche aber das gleiche Problem haben wie jene des Ariete Pizzaofen . Im Vergleich zum Ariete sind die Schaufeln bei den G3 Ferrari Öfen aber immerhin aus Aluminium und verbiegen sich nicht sofort. Beim G3 Ferrari Snack Napoletana wird zusätzlich noch ein zweiter Cordierit Stein für den Deckel mitgeliefert, damit man den Pizzaofen auch als Sandwichtoaster zwecksmissbrauchen kann. Das 400° Celsius Versprechen wird denn auch gleich als erstes beim Aufheizen der beiden Öfen geprüft. Wie bei den quasi nicht isolierten Günstigöfen üblich, schwanken die Temperaturen massiv zwischen den Betriebsmodi - Nur bei eingeschaltetem Heizelement kann überhaupt eine Pizza gebacken werden (Deshalb immer nur auf Stufe 2.5 vorheizen und sobald die Pizza im Ofen ist auf 3 stellen). Damit der Test für beide Öfen fair ist wurde sofort nach dem Erreichen der Temperatur (und somit mit dem Abschaltgeräusch des Thermostaten) die Temperatur des Steines gemessen. Siehe hierzu als Beweis auch das Video auf Instagram . Als erstes kommt der G3 Ferrari Napoletana zum Temperaturtest. Er erreicht lediglich 318°C und spielt somit schon eher in der Liga der Haushaltsbacköfen . Dafür werden die Bedienelemente schön warm aber dieses Problem hat der Delizia im kleineren Ausmass auch. Die Drehregler erreichen beim Napoletana sehr warme 90.9° Celsius und diejenigen beim Delizia sind mit 86.6° ebenfalls nicht gerade angenehm anzufassen aber immerhin etwas kühler. Der G3 Ferrari Delizia erreicht 363.7°C das ist etwas weniger als der Ariete Pizzaofen im Test aber doch einiges besser als der G3 Ferrari Napoletana. Erstaunlich insbesondere, da beide G3 Ferrari Öfen mit 1200 Watt arbeiten. Backtemperaturen von 400° dürften somit bei Aussentemperaturen von wohlig warmen 58° Celsius tatsächlich möglich sein. Backtest Selbstverständlich müssen sich auch die beiden Pizzaöfen von G3 Ferrari einer Margherita stellen. Für den Teig haben wir uns an das pizzaschaufel.ch Rezept gehalten zumindest plus minus - was sich als sehr schlechte Idee herausstellte. Bei der Hefe reduzierte ich die Menge massiv was sich leider als Fehler herausstellte - in Zukunft sollte auch ich unsere Produkte wie die Feinwaage einsetzen und Handgelenk x π etwas weniger walten lassen. Würde Ziomarco hier schreiben, läge das jetzt an der verwendeten Bio Trockenhefe ;) aber ich kann euch versichern, auch mit Bio Produkten lassen sich sehr gute Resultate erzielen. Einfach die etwas hohen Hefewerte aus dem Rezept beibehalten und genau abmessen. Als Mehl musste im Test ein Caputo Doppio Zero hinhalten. Bei den mitgelieferten "Pizzaschaufeln" wagten wir nochmals einen Versuch. Wie erwartet sind sie hochgradig unpraktisch - nur schon, weil man sie mit beiden Händen benutzen muss und entsprechend eine dritte Hand zum Öffnen des Ofens braucht. Nach dem Wechsel auf echte Pizzaschaufeln nahm der Backtest dann erst wirklich fahrt auf. Die Resultate aus den beiden Öfen, die Pizza aus dem Napoletana links und diejenigen aus dem Delizia rechts. Während es sich bei der Pizza aus dem Napoletana trotz Tomaten fast um eine Pizza Bianca handelt ist beim Exemplar aus dem Delizia immerhin der Ansatz eines Leopardenmusters zu erkennen. Fazit Die beiden Öfen von G3 Ferrari unterscheiden sich relativ stark, auch preislich. Während der Delizia etwas über CHF 80 kostete ist der Napoletana ca. CHF 140. Trotz des höheren Preises und des Namens ist der Napoletana für Napoletanische Pizza komplett ungeeignet. Für Piadine, Panino und andere Sandwicharten sprich als Sandwichtoaster (mit dem zweiten Cordierit Stein) und ab und zu für eine Tiefkühlpizza wird der Napoletana sicher seine Daseinsberechtigung haben, nicht aber für Pizzabäcker. Diese können getrost zum fast CHF 60 günstigeren Delizia greifen und erhalten erst noch bessere Pizzen. P.S. die gesparten CHF 60 sind hier gut angelegt Ob es der Ariete Pizzaofen oder der G3 Ferrari Delizia werden soll ist wohl eher eine Frage des Preises und der Designvorliebe, die beiden Öfen schenken sich nicht viel. Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handlet sich um die freie Meinung des Autoren.

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