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  • Was kann ein Aldi Pizzaofen für CHF 249? Teil 2

    Aldi Suisse verkauft zurzeit einen mit Gas befeuerten Pizzaofen für 249 Franken, den Fire King Bologna. Im Teil eins erklärte ich euch wie es dazu kam, dass ich mir einen Zweitofen zulegte ausserdem ging es um das Unboxing und den Zusammenbau sowie ein erstes Einfeuern. Im Teil zwei geht es jetzt um das eigentliche Pizzabacken mit dem Aldi Pizzaofen und wie er sich im Vergleich zum Ooni Koda schlägt. Um die beiden Öfen setzte ich einen Pizzateig gemäss meinem Rezept mit dem Caputo Nuvola Mehl an, liess diesen zuerst 43 Stunden in der kalten Stockgare im Kühlschrank gehen und wechselte dann für die letzten vier Stunden in eine Stückgare bei Raumtemperatur. Nach einer Einheizzeit von je 30 Minuten bereitete ich zwei klassische und möglichst identische Neapolitanische Margheritas zu. Dann gings auch schon ab in die Öfen damit. Beim Ooni gestaltete sich das wie erwartet als etwas einfacher aber der Absatz beim Aldi Pizzaofen war nicht so schlimm wie erwartet und ich hatte keine grösseren schwierigkeiten die Pizza durch die Ofentüre mit der Pizzaschaufel auf den Stein zu bekommen. Nach ca. 20 Sekunden muss die Pizza beim Ooni gedreht werden, beim Aldi Pizzaofen tut sich nach dieser Zeit noch nicht wirklich etwas - die Hitzeverteilung scheint gleichmässiger. Vier Drehungen und ca. 90 Sekunden später ist die Pizza aus dem Oooni fertig und aufgrund der Ablenkung durch das Fotografieren auf einer Seite leider etwas verbrannt. Beim Fire King Bologna tut sich auch nach 90 Sekunden noch nicht viel. Da die Hitze von unten kommt bilden sich zwar kleinere Blasen im Teig aber Farbe hat er zu diesem Zeitpunkt noch keine bekommen. Weitere 90 Sekunden später brodelt der Belag vor sich hin aber von Farbe ist noch immer nichts zu sehen. Nach insgesamt ungefähr 5 Minuten sieht die Pizza aus dem Aldi Pizzaofen so aus; Die Böden der beiden Pizzen unterscheiden sich stark. Obwohl beide relativ weiss sind ist diejenige des Fire King Bologna hart und knusprig während diejenige aus dem Ooni Koda innen weich und labbrig ist was mehr dem Ideal einer Neapolitanischen Pizza entspricht. Fazit Der Fire King Bologna eignet sich nicht für Personen die das Neapolitanische Pizzaerlebnis gerne zuhause zelebrieren möchten. Möchte man jedoch eher klassisch Schweizerische, knusprige Pizza geniessen, so findet man im Aldi Pizzaofen ein preiswertes Gerät, welches insbesondere beim Grillieren oder Zubereiten anderer Speisen mehr Punkten dürfte als der Ooni Koda. Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handlet sich um die freie Meinung des Autoren.

  • Was kann ein Aldi Pizzaofen für CHF 249? Teil 1

    Von diversen Freunden und Familienmitgliedern wurde ich auf das neuste Angebot von Aldi Suisse, einen mit Gas befeuerten Pizzaofen für 249 Franken, den Fire King Bologna, aufmerksam gemacht. Da ich das Produkt nicht kannte konnte ich nicht wie üblich mit Rat und Tat zur Seite stehen und so kam es, dass ich mir kurzerhand einen Zweitofen zulegte. Hier findet ihr meine Erfahrungen mit dem Gerät. 3.5 Kilowatt hat der Gasbrenner im Fire King Bologna also, das sind 0.5 Kilowatt weniger als der Gasbrenner in meinem Ooni Koda. Tönt schon mal gut, denn eigentlich schöpfe ich die volle Leistung beim Ooni Koda nur zum Aufheizen aus, da mir Backen bei voller Leistung zu riskant ist (anfängliche Kohlehäufen lassen grüssen). Viel mehr Informationen zum Aldi Ofen gibt es nicht, auch nicht auf der Website . Am ersten Verkaufstag, dem 29. April 2021 ging ich dann in eine Aldi Filiale und tatsächlich waren noch vier Stück des Edelstahlofens vorhanden. Der Kauf selbst stellte sich als kompliziert heraus, da eine Aldi-typische Nummer auf dem Karton fehlte und die riesige Packung entsprechend tatsächlich über den fest verbauten Kassenscanner gezogen werden musste. Mit dem Cargovelo ging es in strömendem Regen zurück nach Hause. Zuhause angekommen inspizierte ich erst einmal die Verpackung. Auch diese geht nicht gerade überschwänglich mit Informationen um. Es blieb mir also nichts anderes übrig als den Grill auszupacken. Beim Auspacken überraschte mich sogleich eine Riesenladung Styropor. Da fühlt sich das Auspacken eines Ooni Pizzaofen mit dem zur Polsterung perfekt gefalteten Karton doch einiges hochwertiger an. Den Zusammenbau des Ofens nahm ich anhand des mit dem auf der Verpackung aufgedruckten QR-Code verfügbaren Youtube Videos vor. Die Im Video verwendeten Handschuhe sind für den Zusammenbau definitiv zu empfehlen, da im Innenraum die Halterungen für den Tropfschutz nicht entkantet wurden und entsprechend messerscharf sind. Leider sind diese Halterungen genau dort wo die Füsse angeschraubt werden müssen. Abgesehen vom Innenraum ist der Pizzaofen aber gut und ohne scharfe Kanten verarbeitet. So weit so gut. Um die Produktionsrückstände zu verbrennen und auch die Leistungsfähigkeit des 3.5 Kilowatt Brenners zu testen habe ich den Aldi Pizzaofen dann an eine Gasflasche angeschlossen und den Ofen ein erstes Mal eingefeuert. Ich stellte mir einen Timer von 15 Minuten, auch wenn Aldi von einer Aufheizzeit von wenigen Minuten spricht. Aus Erfahrung weiss ich, dass unter 10 Minuten schlichtweg kein Ofen Betriebstemperatur erreichen kann. So ware es dann auch, dass selbst bei meiner ersten Messung nach 15 Minuten noch nicht wirklich Temperaturen für neapolitanische Pizzen erreicht wurden. Mit dem Infrarotthermometer mass ich die Temperatur in der Mitte des Pizzasteines. Ich mass Temperaturen zwischen 240°C und 245°C (welche erstaunlich genau mit dem eingbauten Thermometer übereinstimmten) also gab ich dem Fire King Bologna noch etwas mehr Zeit und zückte das Infrarotthermometer nach weiteren 15 Minuten erneut. Nach einer halben Stunde erreichte der Ofen 373°C - er dürfte somit auch für Pizzen im neapoletanischen Stile geeignet sein und insbesondere an wärmeren Tagen auch gut 400°C erreichen. Etwas Sorgen machen mir aber weitere Punkte: Die Hitze scheint sehr einseitig nur von unten zu kommen Die Ofentüre öffnet sich nicht bis ganz unten Durch den ca. eineinhalb Centimeter hohen Rand am Ofentor kann man den Aldi Ofen nicht schön flach be- und entladen sondern hat immer einen leicht schrägen Winkel mit der Pizzaschaufel . Wie sich die Hitzeverteilung und der Rand der Ofentüre in der Praxis verhalten erfahrt ihr im Teil zwei . Der Teig ist angesetzt.

  • Wie gelingt der perfekte Pizzateig für eine Neapolitanische Pizza?

    Eine Pizza in einem Ofen mit sehr hoher Temperatur (ab 300 °C) wie dem Ooni Koda, Fyra und Karu oder der ROCCBOX braucht auch einen anderen Teig als eine solche aus einem herkömmlichen Haushaltsofen (üblicherweise bis 250 °C). In Teige für den Heimofen werden häufig noch Zusätze wie Olivenöl (für die Geschmeidigkeit) oder Zucker (für die Röstaromen und die Bräunung) zugegeben. Für Pizzaöfen sind diese Zusätze nicht notwendig, da die Geschmeidigkeit wie auch die Bräunung durch die kurze Backzeit bei hoher Temperatur erreicht wird. Für einen guten Pizzateig für Deinen Pizzaofen brauchst du genau fünf Zutaten; Mehl, Wasser, Hefe, Salz und jede Menge Zeit. Denn in den 8 bis 24 Stunden Gehzeit wird Zucker durch die Hefe in CO2 und Alkohol verwandelt und das Glutennetz kann sich ausbilden. Das Teigrezept nach AVPN ( Associazione Verace Pizza Napoletana) 1 Liter Kaltes Wasser 1,6-1,8 Kilogramm Weizenmehl Tipo 00 (alternativ auch Deutsche Klassifizierung 405) 0.1 - 3 Gramm Frischhefe oder alternativ 1/3 der Menge Frischhefe als Trockenhefe (Achtung, diese Menge ist zu tief wenn man Bio Hefe verwendet) 40-60 Gramm Salz Folgende Anhaltspunkte können dir bei der Wahl der Salzmenge und der Bestimmung der Wassertemperatur helfen: Zubereitung Das Wasser zusammen mit Salz in die Teigschüssel oder Knetmaschine geben bis sich das Salz schön aufgelöst hat. Etwas Mehl daruntermischen und danach die Hefe dazugeben. Immer wieder kleinere Mengen Mehl dazugeben und am Schluss dem Teig ein händisches Finish geben, um dem Teig eine schöne äussere Oberflächenspannung zu geben. Dabei gilt es zu beachten, dass der Teig nicht zu Warm werden sollte. Den Teig 30 Minuten als Ganzes ruhen lassen, dann den Teig auf alle vier Seiten ziehen und falten, dem Teig weitere 30 Minuten Ruhe geben, danach ca. 250-280 Gramm schwere Kugeln mit schöner Obrflächenspannung machen (achte darauf möglichst keine Luft aus dem Teig zu drücken) und diese in die Pizzaballenbox geben und noch einmal sieben bis 23 Stunden ruhen lassen. Sobald der Ofen am Aufheizen ist, einen grossen Haufen mit 50% Semola in der Schweiz auch Hartweizengriess oder Knöpflimehl genannt) und 50% Pizzamehl auf der Arbeitsfläche erstellen und den Teigball darauf durch drehen und durch auseinanderziehen mit den Fingerspitzen zur runden Scheibe formen. Auch hier gilt es wieder möglichst wenig Luft aus dem Teigrand zu drücken - nur so erhältst du eine luftige, knusprige Pizza (die trotzdem kein Knäckebrot ist) wie sie du nicht einmal in der Pizzeria erhältst. Viel Spass :) Obiges Rezept oder das Buch LA PIZZA FATTA IN CASA reichen dir nicht? Schau doch mal bei Harry vorbei, er besitzt ebenfalls einen Macte Voyager und jede Menge Erfahrung wie die perfekte Pizza gelingt. In seinen Kursen profitierst du von seinem geballten Wissen.

  • Welches ist die richtige Pizzaschaufel für mich?

    Die Pizzaschaufel ist das A und O in jeder Küche, wo gute Neapolitanische Pizza gebacken werden soll. Beim Kauf gibt es einiges zu beachten. Vom Material, zur Form mit oder ohne Perforierung diverse Entscheidungen sind vor dem Kauf zu treffen. So gibt es Schaufeln für das Be- und Entladen des Ofens, solche zum Drehen der Pizza, um eine gleichmässige Bräunung zu erreichen und Stangen zur richtigen Platzierung des Brennholzes - wobei letztere nur in professionellen Grossöfen Verwendung finden. Für die Schaufel selbst eignet sich Aluminium ideal als Ausgangsmaterial, da es schön leicht ist und man entsprechend auch bei grösseren, schwereren Pizzen voll flexibel bleibt. Im Gegensatz zum Pizzaiolo im Bild oben empfiehlt es sich aber für Ooni, ROCCBOX & Co. eine perforierte Schaufel mit Löcher zu verwenden. Durch das perforierte Aluminium kann überschüssiges Mehl oder Semola (Hartweizengriess) vor der Platzierung im Ofen durch die Löcher entweichen. Mit diesem einfachen Trick verhindert man einen Ofen mit zu vielen verkohlten Rückständen und einen entsprechenden Geschmack an der Pizza. Die durchlöcherte Pizzaschaufel hat ausserdem der Vorteil, dass die Schaufel noch leichter wird. Die Neapolitanische Standardgrösse für eine Pizzaschaufel ist 33cm, jedoch kann es gerade bei grösseren Öfen oder bei Verwendung im Heimbackofen durchaus auch Sinn machen eine grössere Schaufel zu kaufen. Bei kleineren Öfen lohnt sich auf eine 30cm Pizzaschaufel zu setzen, da diese dann beim rausziehen sich sicher neicht verkeilt. Wer eher auf Pinsa steht, dem sei eine Pinsaschaufel ans herz gelegt, da diese auch bei etwas längeren Teigen problemlos genug Platz bietet. Für den Stiel eignet sich Hartholz wie Buche oder verstärkter Kunststoff ideal, um einen guten Halt zu haben und die Pizza nicht schon auf dem Weg zum Ofen zu verlieren. Die Grifflänge ist ebenfalls entscheidend - in den meisten Fällen ist ein 40 cm langer Griff für Heimpizzaöfen ideal, da diese nur in einem sehr kleinen Bereich sehr heiss sind und das Verbrennungsrisiko entsprechend eher tief ist ermöglicht der kleinere Griff ein erleichtertes Aufnehmen und Absetzen der Pizza. Bei selbstgebauten, grösseren Öfen in denen mehrere Pizzen gleichzeitig gebacken werden kann sich ein grösserer 60 cm Griff oder länger aber durchaus lohnen. Um die einmal platzierte Pizza auch wenden zu können braucht es eine runde Drehschaufel. Diese ist im Idealfall aus Edelstahl, da je nach Ofentyp die Pizza damit auch vor der Falmme (Sprich Gas oder Holzofen) an den richtigen stellen geschützt werden kann. Unsere Profidrehschaufel bietet ausserdem einen sehr flachen Übergang und standardmässig eine Grifflänge von bis zu 140cm. Da jeder aber mal klein anfängt haben wir auch günstigere und einfachere Pizzawender im Angebot.

  • Pizza - mehr als eine Mahlzeit

    Pizza - das wohl erfolgreichste Fast Food der Welt und trotzdem eine Wissenschaft für sich. "Pizza" gibt es in allen möglichen Variationen. Vom Tiefkühlpizzakuchen mit Zucker und merkwürdigen Käsesorten bis hin zur richtigen Neapolitanischen Pizza Margherita oder Marinara. Seinen lauf begann das alles im 16. Jahrhunder zu nehmen, als die im Schnitt arme Bevölkerung Italiens eine günstige und nahrhafte Verpflegung auf Reisen benötigen. Es wurden erste Pizzerien in und um Neapel eröffnet um die Reisenden mit den preiswerten, sättigenden Teigfladen zu versorgen. Wurden erst vorallem Fladen mit Öl und Tomaten (-sauce) belegt so ist es vermutlich König Umberto I. und seiner Frau Margherita zu verdanken, dass wir heute auch Fior di Latte oder Mozzarella auf unseren Pizzen haben. Um das Gericht auch für die Oberschicht salonfähig zu machen wurde es mit ebendiesen Zutaten verbessert. Noch heute rühmt sich die Pizzeria Brandi in Neapel damit die Pizza Margherita im Auftrage der Königin Margherita erfunden zu haben obwohl dies inzwischen widerlegt ist. Trotzdem zieht dieses Restaurant jedes Jahr tausende, mehrheitlich Touristen, an. In diesem Sinne ist unsere Pizza also nach wie vor ein Fladen für Reisende geblieben. Mit den grossen Migrationsströmen gen' Westen auf der Suche nach neuem Wohlstand machte sich auch das Rezept der Pizza mit auf den Weg in Richtung Vereinigte Staaten von Amerika. Noch heute backen diverse New Yorker und Chicagoer Restaurants nach den von ihren Vorfahren importieren Rezepten. Heute ist es einfacher denn je eine gute Pizza auch selbst zu hause zu Backen. Mit den Öfen von Ooni, ROCCBOX oder G3Ferrari erreicht man auch in oder vor den eigenen vier Wänden die Temperaturen die schon die ersten Restaurants in und um Neapel zu erreichen versuchten. Und sollte es trotzdem mal ein Ausflug in ein Restaurant, z.B. in Neapel, sein - so doch dann lieber in der Antica Pizzeria da Michele wo man ehrliches Essen zu fairen Preisen und aufgrund des geringen Platzangebotes häufig auch neue Freunde oder zumindest gleichgesinnte Pizzaliebhaber findet. Und, nicht vergessen, zu Pizza trinkt man Bier - das bodenständige hat sie also trotz Königin Margherita bis heute nicht verloren unsere Pizza.

  • L'Antica Pizzeria da Michele und das in Dubai?

    Die Vereinigten Arabischen Emirate und insbesondere das mondäne Dubai sind uns Touristen ja neben Kamelen, aufgeschütteten Inseln und Riesen Shopping Malls für vieles bekannt. Eventuell gibt es aber neben der Wüste und der etwas neueren, aus dem Boden gestampften Betonwüste tatsächlich einen guten Grund für Pizzaliebhaber die nächsten Ferien im Reich von Muhammad bin Raschid Al Maktum zu verbringen. Um im November nochmals etwas Sonne zu tanken zog es uns ins immerwarme Dubai. Die Expo 2020 und die vorhandene Filiale von L'Antica Pizzeria da Michele überzeugten uns trotz gewisser Vorbehalte die Emirate zu besuchen. Ganz zu Beginn unserer Reise besuchten wir die Expo 2020 und machten uns dort auf die Suche nach einer guten Pizza. Die Suche war alles andere als schwer - direkt Links nach dem Al Wasl Dome - der Eingangs- und Hauptkuppel der Expo 2020 fand sich eine Filiale von Ecco Pizza e Pasta. Die temporäre Expo Filiale war mit Elektroöfen der neusten Generation (Scugnizzo Napoletano, zugelassen von der AVPN) ausgestattet aber seht selbst: Die Pizza selbst war wirklich gut und man merkte ihr in keinem Moment an, dass sie aus einem Elektroofen stammte - der Scugnizzo Napoletano hatte hier ganze Arbeit geleistet. Die ausserdem bestellte Lasagne war eher mittelmässig. Ecco Pizza e Pasta scheint also vor allem Pizza zu können. Neben der Expo Filiale gibt es auch noch eine in der Mercato Mall welche wir aber nicht besuchten sondern nur von aussen betrachteten - sie wirkte alles andere als einladend. Ein paar Tage später war es wieder Zeit für Pizza. Diesmal ging es zu einem echten Klassiker der Neapoletanischen Küche - der L'Antica Pizzeria da Michele. Da Michele ist DIE Pizzeria schlechthin. Die Ursprungsfiliale in Neapel ist ein geradezu mystischer Tempel für Pizzaliebhaber, es werden ausschliesslich Pizza Margherita und Marinara sowie Bier, Wasser und Wein serviert. Trotz des enorem Touristenandranges in Neapel sind die Preise sehr moderat und abgesehen vom Wein (da die Pizza ursprünglich ein arme Leute Essen ist, trank man historisch gesehen Bier zu einer Pizza) ist auch die Speise- und Getränkekarte authentisch geblieben. Weshalb eine solche Dynastie der Authentizität es für nötig hält Filialen in Ländern wie Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Japan, den USA und ganz Europa zu eröffnen bleibt ihr Geheimnis. Was aber nicht ihr Geheimnis bleiben soll, ist die Frage ob es sich denn lohnt so eine neue, weniger authentische Filiale zu besuchen. Gleich schon vor dem Betreten des Restaurants stellt man fest, dass der Vergleich mit der Filiale in Neapel sehr schwierig werden könnte. Von aussen erinnert rein gar nichts an Neapel. Eine Fassade wie es sie zu tausenden gibt in Dubai - vermutlich hätte man in weniger als einer Woche aus dem Restaurant eine Gucci Boutique gemacht. In Dubai fehlen auch die grossen Tische an die man wild zusammengesetzt wird und nach dem Essen als Freunde das Lokal verlässt - ob dies an Covid-19 liegt bleibt offen. Ich selbst, vor Jahren als alleinreisender in Neapel, schätzte diesen völkerverbindenden Aspekt aber sehr. Na gut - wenn uns da Michele in Neapel aber etwas gelernt hat, dann dass es nur ums Essen geht, denn weniger Liebe in die Einrichtung als das Stammrestaurant in Neapel kann man wohl kaum investieren. Ausgestattet ist diese Filiale am City Walk mit einem Buchenholzofen von Stefano Ferrara welcher als einer der besten Ofenbauer in Neapel gilt. Waren also all unsere Bedenken um fehlende Authentizität umsonst? Jein. Die Speisekarte wagte mit ihrem viel zu grossen Umfang (immerhin mehrheitlich echte Italienische Speisen und Getränke) nicht ganz zu überzeugen auch das nur als alkoholfrei erhältliche Bier steigerte das Süditalien Feeling nicht gerade. Wir bestellten eine Margherita und beobachteten unterdessen Toto den Pizzaiolo bei seiner Arbeit. Schon bald traf unsere Pizza ein und wir wurden nicht enttäuscht. Eine Margherita wie sie im Buche steht mit dem für da Michele so typischen etwas flacheren Rand. Die Pizza war etwas säucherlich, woran das lag fanden wir leider nicht heraus. Ob es wohl am gemäss Karte verwendeten (Soja!)öl liegt? Der Boden hatte ein schönes Leopardenmuster ohne verbrannte Stellen aufzuweisen. Fazit Dubai bietet Pizzatechnisch mehr als man auf den ersten Blick denkt. Insbesondere die Pizza bei Ecco war eine sehr positive Überraschung, wohl auch weil die Erwartungen an der Expo eher tief waren. Bei da Michele in anderen Städten als Neapel essen zu gehen kann man machen, in den meisten Fällen hat man wohl immer noch eine überdurchschnittliche Pizza. Einen Besuch in Neapel erspart man sich aber dadurch ganz sicher nicht. Für uns heisst es deshalb im Dezember ab mit dem Nachtzug nach Neapel und nicht nochmal zu da Michele Dubai in die neue, zweite Filiale in Dubai Jumeirah Beach wo wir am Eröffnungstag spontan keinen Platz mehr erhielten. Disclaimer: Sämtliche Besuche fanden auf eigene Rechnung statt und repräsentieren die freie Meinung des Autoren. Die Flugreise wurden mit myclimate klimakompensiert.

  • Pizzaglück in Neapel

    Wie bereits im Artikel zu L'Antica Pizzeria da Michele in Dubai versprochen, ging es diesen Dezember zu den authentischen Pizzerien nach Neapel. Weshalb eine Alternative zu Gino Sorbillo und L'Antica Pizzeria da Michele auch eine gute Erfahrung sein kann liest Du hier. Nach einem eindrücklichen Tag in Pompeji gingen wir für einen Sundowner nach Sorrent. Nach einem exzellenten Negroni in einem Nobellokal in Sorrent, war es wieder Zeit zurück auf den Boden der kampanischen Realität zurückzufinden und mit der etwas in die Jahre gekommenen Ferrovia Circumvesuviana Bahn zurück nach Neapel zu fahren. Bevor wir uns mit dem Nachtzug wieder auf den Nachauseweg machten, wollten wir bevorzugt bei Gino e Toto Sorbillo eine Pizza geniessen. Wie befürchtet war die Menschentraube vor dem Lokal gigantisch. Da unsere Zeit bis zur Abfahrt des Zuges begrenzt war probierten wir gar nicht erst einen Tisch zu kriegen, stattdessen ging es direkt zu L'Antica Pizzeria da Michele. Die Erwartungen bei da Michele in vernünftiger Zeit einen Tisch zu kriegen waren zugegebenermassen eher klein aber da die Pizzeria sowieso auf dem Weg zum Bahnhof Napoli Centrale liegt probierten wir es trotzdem. Auch bei da Michele wurden wir nicht enttäuscht und es standen etliche Personen Schlange um sich eine der heissbegehrten Pizzen zu ergattern. Hätten wir noch zwei, drei Stunden Zeit gehabt wäre da Michele sicher unsere erste Wahl gewesen, da die Wartezeiten einigermassen vertretbar schienen und im Vergleich zu Sorbillo zumindest eine gewisse Systematik herrschte. Da unser Zug aber in eineinhalb Stunden abfuhr, war uns da Michele zu riskant. Es blieb uns also nichts anderes übrig als eine Alternative zu suchen und so tat sich uns die vermeintlich endlose Weite der auf Google gelisteten Pizzerien auf. Nach kurzer Zeit war eine Gefunden, nur 300 Meter Luftlinie von Da Michele entfernt also liefen wir los um heute Abend doch noch ein Stück Neapoletanisches Glück zu ergattern. Bereits nach wenigen Metern stach uns dann aber ein anderes, menschenleeres, mit Liefermotorräder zugeparktes Lokal mit sehr anständigem Ofen ins Auge. Ganz nach dem Motto "Wo ein guter Ofen, da eine gute Pizza selten weit" wagten wir uns ins innere des Restaurants und wurden sogleich freundlich (und etwas erstaunt über den Touristenbesuch) begrüsst. Die Atmosphäre im Lokal war, abgesehen von den fehelnden Menschenmassen, nahezu identisch mit Da Michele. Die Preise sind sehr tief und es scheint, dass wohl auch deshalb viele Einheimische hier Pizza bestellen. Um mal etwas Abwechslung in den Margherita-Alltag zu bringen bestellten wir einen anderen Klassiker der Neapoletanischen Pizzaküche, eine Marinara sowie eine Margherita ai Funghi und dazu ein Nastro Azzurro Peroni. Die Pizzen waren ausgezeichnet - einzig zu bemängeln war die Optik mit einem etwas zu wenig starken Leoparding was wir aber sehr gut verkraften konnten. Wer also weder bei Gino Sorbillo noch bei Da Michele einen Platz ergattern kann findet auf halbem Weg zwischen den beiden eine genussvolle Alternative zu den internationalen Ketten. Die Pizzeria Piscopo dal 1959 liegt optimal zwischen Sorbillo und da Michele und gibt sich schon fast aktiv Mühe nicht von Touristen überrannt zu werden - aussen ist sie nur als Antica Pizzeria bezeichnet - nur das an der Fassade angebrachte AVPN Logo hilft dem versierten Pizzaliebhaber dieses Juwel zu entdecken.

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