Der Landi Gas Pizzaofen im Test
- Jonas Matter
- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Nachdem sich die Landi letztes Jahr bereits mit dem PrimaVista Universalpizzaofen in das Revier der Pizzaiolas und Pizzaiolos vorgewagt hatte, legt sie nun mit dem Grill Club Gas Pizzaofen nach. Was der nochmals günstigere Pizzaofen aus der Landi kann, erfährst du im pizzaschaufel.ch-Test.
Unboxing
Die Verpackung des Grill Club Gas Pizzaofens ist relativ schlicht gehalten. Die Verpackung verspricht weder eine maximale Temperatur (gemäss Webseite 550°) noch eine Aufheizzeit - dafür wird eine Backzeit, die Steingrösse und ein Preis angegeben.
Direkt nach dem Öffnen springt einem ein Warnhinweis entgegen - man solle zwingend überprüfen, ob ein Deutscher oder der korrekte Schweizer Gasregler mitgeliefert wurde.

Unter dem Kontrollblatt fanden wir ein Blech sowie den Cordierit Pizzastein der gemäss Verpackung 30x30cm gross ist und gemäss Webseite 31x31cm - who knows.

Unter dem Karton war dann der Ofen und der (korrekte) Gasregler.

Aufgestellt wird der Ofen auf drei ausklappbaren Beinen die eine ähnlich gute Qualität wie bei Ooni aufweisen.
Aufheiztest
Der 4KW Brenner des Landi Pizzaofens zündet mit einer Piezozündung ähnlich (un-)zuverlässig wie Ooni Gasbrenner. Der Brenner hat ein wenig ein beängstigendes Design welches uns an den "Flammenwerfer" Gasbrenner des Karu 16 erinnerte

Der Landi Pizzaofen soll gemäss Anleitung 15 Minuten aufgeheizt werden - entsprechend messen wir die Temperatur nach 15 Minuten zum ersten Mal.

Weitere 10 Minuten später wurde der Ofen dann schon einiges heisser - wenn auch noch immer nicht 550°.

Die Temperatur nach 25 Minuten Aufheizen liess sich nicht mehr weiter steigern. Sprich die Angabe von 550° ist entweder etwas übertrieben im hintersten Bereich gemessen oder unsere nicht mehr ganz volle Komposit Gasflasche tat ihr Übriges. Da der Landi Pizzaofen aber mit Cordierit Stein kommt sind Temperaturen über 450° auch nicht wirklich nötig, da die Pizza sonst sowieso nur verbrennt.
Backtest
Wie immer ist der wichtigste Test natürlich der Backtest und auch heute setzen wir auf eine Pizza Margherita. Das Teigrezept haben wir dieses Mal von Hand ausgeführt da sich ein Spiralkneter unserer Ansicht nach erst ab einer Teigmenge von vier Pizzen lohnt und wir aber nur zwei Pizzen im Ofen testen werden.
Natürlich testen wir beim Landi Pizzaofen auch die mitgelieferte Pizzaschaufel. Schon beim Zusammenschrauben stellt man fest, dass die Schaufel sehr klein ist.

Um eine normale Pizza mit 260 Gramm Teig auf die Schaufel zu bringen, muss man diese leider etwas zusammenstauchen und sogar über den Schrauben der Griffhalterung platzieren, was ein leichtes in den Ofen schiessen verhindert und dann auch ein längliches Resultat zur Folge hatte.

Als wir die Pizza im Ofen platziert hatten, mussten wir dann aber gezwungener Massen auf eine echte Pizzaschaufel umsteigen, da wir die Pizza nicht auf einer Seite vollständig kremieren und auf der anderen ungebacken lassen wollten.

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Wie man auf vorherigem Bild auch sehen kann, bereitet die mitgelieferte Schaufel auch massiv Probleme in Sachen verbrannter Semola auf der Backfläche, da ihr die notwendigen Löcher fehlen.
Das erste Resultat fanden wir - obwohl teilweise mit der Stümperschaufel gebacken - gar nicht so schlecht, der Ofen an sich scheint also einiges zu können. Der faltige Boden und die in die Länge gezogene Pizza lassen sich schliesslich mit dem richtigen Equipment verhindern.
Also machten wir uns nach einer gründlichen Reinigung der Backfläche mit unserer Pizzaofenbürste an einen zweiten Versuch.

Das Resultat überzeugte uns dieses Mal so richtig.
Logisch hat auch diese Pizza noch eine kleine Unschönheit mit einem Rand, der auf einer Seite mehr aufgegangen ist als auf der anderen und einem Boden der an einer Stelle etwas zu stark gebacken ist. Dieses Problem mit der etwas ungleichmässigen Hitzeverteilung ist aber der sehr kompakten Grösse des Ofens geschuldet und lässt sich fast nicht verhindern, vor Allem nicht zu diesem Preis.
Was uns nach dem Abkühlen des Ofens etwas irritierte, war folgendes Bild:

Einerseits ist es natürlich gut festzustellen, dass der Brenner relativ gut auf die Oberseite und somit nicht auf das Gargut ausgerichtet ist - andererseits hätten wir das auch nach den zwei gebackenen Pizzen selbst so festgestellt und hätten dazu nicht ein sich auflösendes Blech gebraucht. Als Landi Kunde dürfte einem das mit 5 Jahren Garantie relativ egal sein. Wir hatten jedenfalls keine Blechteile auf unserer Pizza festgestellt, beunruhigend fänden wir es trotzdem diese halblosen Teile oberhalb unserer Pizza zu haben.
Fazit
Der Landi Pizzaofen ist der Pizzaofen mit dem mit Abstand besten Preis/Leistungsverhältnis welchen wir bisher getestet haben und sollte bei jeder Pizza Einsteigerin und jedem Einsteiger ganz oben auf der Wunschliste stehen. Setzt man auf die richtigen Pizzaschaufeln kann man aus ihm wirklich gute Pizzen zaubern.
Die mitgelieferte Pizzaschaufel verdient ihren Namen leider nicht. Die Landi hätte das Blech der Pizzaschaufel besser als zusätzliche Verstärkung der oberen Ofeninnenseite verbaut und damit einen immer noch sehr preiswerten Ofen, der vermutlich etwas langlebiger gewesen wäre, hergestellt.
Wie alle Tests von pizzaschaufel.ch erfolgte auch dieser Test auf eigene Rechnung, eine Einflussnahme des Herstellers ist daher unmöglich. Es handelt sich um die freie Meinung des Autors.
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